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Die Debatte um eine Rentenreform begleitet Deutschland seit Jahrzehnten. Nachhaltige Ergebnisse blieben bisher jedoch aus. Der Verein Ehrbarer Versicherungskaufleute (VEVK) kritisiert zum einen den fehlenden Reformwillen und unterstreicht gleichzeitig, dass die Versicherungsbranche schon heute große Verantwortung trägt. „Die Bürger verlassen sich längst nicht mehr auf dringend nötige Reformen. Und welche Reform wird überhaupt benötigt?“, fragt Jürgen Rohm, Präsident des VEVK.

Nicht erst seit gestern stünden den Menschen in Deutschland nahezu unendliche Möglichkeiten zur Vorsorge der Langlebigkeit zur Verfügung. „Dazu beraten wir, aber begleiten auch. Und hätten wir das nicht getan, und wären auch unsere Kunden unserem Rat nicht gefolgt, so hätten wir schon heute eine weitere Rentnergeneration ohne ausreichende monatliche Einnahmen zum gewohnten Lebensstandard!“, unterstreicht Rohm die sozialpolitische Verantwortung der Vermittlerschaft.

Drei Schichten der Altersvorsorge – komplex, aber notwendig

Seit dem Alterseinkünftegesetz 2005 gliedert sich die Altersvorsorge in drei Schichten: gesetzliche und Basisrenten (Schicht 1), geförderte Vorsorge wie Riester oder betriebliche Altersvorsorge (Schicht 2) sowie private Vorsorgeformen (Schicht 3). Doch die Entscheidung für das passende Modell bleibt kompliziert. „Nach Kosten und Steuern ist ein beliebiger ETF-Sparplan in Eigeninitiative selten der Königsweg zur soliden Altersvorsorge, auch, wenn das häufig wiederholt wird“, betont Rohm. Wer Vorsorge plane, brauche wie beim Arzt eine gründliche „Diagnose“: „Nur ein Profi kann hier helfen. Und verglichen mit einem Facharzt: ohne ausführliche Grunduntersuchung mit allen vorhandenen Gesundheitswerten, und dem ausführlichen Gespräch mit dem Patienten nach seinen individuellen Zielen und Wünschen, kann kein Experte hier den passenden Ratschlag geben. Aber genau das tun unsere Mitglieder. Und zwar nicht einmalig, sondern begleitend.“

Beratene Vorsorge wirkt – Milliarden an Kunden ausgeschüttet

Dass diese Verantwortung konkrete Ergebnisse liefert, belegen Zahlen. Allein im Kalenderjahr 2024 schütteten die deutschen Lebensversicherer über 100 Milliarden Euro an die Kunden aus. Das ist ein neuer Rekordwert. „Fast ausschließlich sind diese Verträge zuvor durch Vermittler vor Jahren und Jahrzehnten empfohlen und begleitet worden“, so Rohm.

Die Botschaft, die der VEVK-Chef senden will: Während die Politik noch über Reformen ringt, handeln Versicherungsvermittler bereits seit Langem. „Der deutsche Sparer wird auch weiter nicht auf die Politik warten, sondern selbst mit professioneller Hilfe handeln. Dafür stehen wir bereit.“

Die Politik könne dennoch nicht untätig bleiben, betont der Verband. Insbesondere die starren Beitragsgarantien in Riester- und Betriebsrenten seien ein Hemmschuh. Was in Schicht 1 und 3 der privaten Vorsorge schon immer wählbar war, muss nun endlich auch in Schicht 2 ermöglicht werden: der Entfall einer Beitragsgarantie. „Was für viele Deutsche zunächst schmerzhaft klingt, bewirkt mathematisch aber genau das Gegenteil“, so Rohm.

Blickt man auf historische Renditen der Aktienmärkte zeigt sich über lange Zeiträume eine sehr große Stabilität. Rohm unterstreicht deshalb: „Sehr kurze Phasen von Kursrückgängen stehen sehr viel längere Phasen von Kurserholungen und deutlichen Gewinnsprüngen gegenüber. Der mündige Bürger muss hier endlich die Wahlmöglichkeit bekommen“

Unterlässt das der Staat weiterhin, so muss er den Sparern auch erklären: Beitragsgarantie + wenig Zins = keine Rendite. Oder zumindest keine Rendite, die die Kaufkraft seines eingezahlten Geldes erhält. Aber genau aus diesem Grund hat er ja investiert.