Risikolebensversicherung: Marktführer beim wichtigen Hinterbliebenenschutz
Die Risikolebensversicherung zählt zu den zentralen Säulen privater Hinterbliebenenvorsorge. Sie zahlt im Todesfall der versicherten Person eine festgelegte Summe an die Hinterbliebenen aus – und kann so den Unterschied machen zwischen finanzieller Sicherheit und existenzieller Not. Versicherungsbote stellt Marktentwicklungen und Marktführer vor.

- Risikolebensversicherung: Marktführer beim wichtigen Hinterbliebenenschutz
- Die Marktführer in der Risikolebensversicherung
Die Risikolebensversicherung gilt als zentrales Produkt der Hinterbliebenenvorsorge – und doch wird ihr Potenzial in Deutschland längst nicht ausgeschöpft. Sie springt ein, wenn im Todesfall ein Einkommen wegfällt und Kredite, Lebenshaltungskosten oder die Kinderbetreuung dennoch finanziert werden müssen. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung (51 Prozent) verbindet sie vor allem mit der Absicherung des Partners oder der Partnerin, 44 Prozent sehen auch einen Schutz für Kinder als sinnvoll an.
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Trotz dieser hohen Relevanz zeigt sich ein anderes Bild in den Beständen: Nur etwa jeder Fünfte im erwerbsfähigen Alter hat eine Risikolebensversicherung abgeschlossen. Bei Haushalten mit Kindern liegt die Quote bei 43,4 Prozent – damit ist mehr als jede zweite Familie ohne Absicherung. Zum Vergleich: Knapp 80 Prozent der Familien mit Kindern besitzen eine Hausratversicherung. Auch Umfragen der Stiftung Warentest bestätigen diesen Trend: Hausrat, Haftpflicht und sogar Auslandsreise-Krankenversicherungen rangieren in der Verbreitung vor dem Hinterbliebenenschutz.
Markt mit Wachstumsschmerzen
Vor diesem Hintergrund lohnt ein genauer Blick auf die größten Anbieter am Markt. Ihre Kerndaten zeigen exemplarisch, dass selbst führende Gesellschaften in einem Umfeld agieren, in dem steigende Vertragszahlen keine Garantie für wachsende Beitragseinnahmen sind. Die Rangfolge der Marktführer orientiert sich hier an den laufenden Beitragseinnahmen im Bestand – nicht an der Zahl der Verträge. Dieses Vorgehen erlaubt eine realistischere Einschätzung der wirtschaftlichen Bedeutung einzelner Anbieter, denn die Beitragshöhe variiert stark.
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Das wird deutlich, wenn man die beiden möglichen Ranglisten vergleicht: Nach der Zahl der Verträge liegt die Targo mit 1.678.955 Policen klar an der Spitze, gefolgt von der Hannoverschen mit 789.526 und der R+V mit 689.230 Verträgen. Nach laufenden Beiträgen dagegen landet die Targo mit 27,56 Millionen Euro nur im Mittelfeld. Für diese Auswertung stellt Versicherungsbote deshalb die Marktführer nach laufenden Beiträgen vor – als aussagekräftigeren Indikator für die wirtschaftliche Marktstellung.
Die Marktführer in der Risikolebensversicherung
Der deutsche Markt für Risikolebensversicherungen zeigte sich 2023 in Teilen belebt: Die Zahl der verkauften Policen stieg von 734.745 auf 774.383 Verträge, der Gesamtbestand wuchs von 9,47 auf 9,89 Millionen Policen. Doch der Aufschwung bei den Vertragszahlen konnte nicht verhindern, dass die laufenden Beitragseinnahmen sanken – im Neugeschäft von 205,81 auf 195,80 Millionen Euro, im Gesamtbestand von 4,34 auf 4,28 Milliarden Euro.
So gestaltete sich die Situation für die Marktführer:
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- Cosmos – Marktanteil 12,84 Prozent: Mit laufenden Beiträgen von 549,10 Millionen Euro ist die Cosmos 2023 klarer Spitzenreiter im Markt für Risikolebensversicherungen. Trotz dieser starken Position verzeichnete der Anbieter einen deutlichen Rückgang: Die Beitragseinnahmen sanken um 26,67 Millionen Euro, der Vertragsbestand um 34.077 Policen auf 675.454 Stück.
- Hannoversche – Marktanteil 12,09 Prozent: Die Hannoversche behauptet sich als zweitgrößter Anbieter. Mit 516,68 Millionen Euro an laufenden Beiträgen konnte sie um 7,21 Millionen Euro zulegen. Auch der Vertragsbestand wuchs spürbar – um 11.554 Verträge auf 789.526 Stück.
- R+V – Marktanteil 6,16 Prozent: Die R+V erzielte 2023 Beitragseinnahmen von 263,31 Millionen Euro. Das bedeutet ein Minus von 9,60 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr. Parallel sank der Vertragsbestand um 25.840 Policen auf 689.230 Stück.
- Dialog – Marktanteil 6,03 Prozent: Die Generali-Tochter Dialog kam 2023 auf 257,64 Millionen Euro laufende Beiträge – ein Rückgang um 8,38 Millionen Euro. Auch der Vertragsbestand verringerte sich um 9.930 Policen auf 470.871 Stück.
- Europa – Marktanteil 5,95 Prozent: Die Europa, Teil der Continentale-Gruppe, buchte 2023 laufende Beiträge von 254,45 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das ein Minus von 3,14 Millionen Euro. Der Vertragsbestand fiel um 7.150 Verträge auf 491.626 Policen.
- Deutsche Lebensversicherung-AG – Marktanteil 4,95 Prozent: Die Allianz-Tochter steigert ihre Beitragseinnahmen auf 211,57 Millionen Euro – ein Plus von 5,84 Millionen Euro. Auch die Vertragszahl wuchs deutlich um 15.364 Stück, womit Ende 2023 insgesamt 502.575 Policen im Bestand standen.
- Generali Deutschland Lebensversicherung AG – Marktanteil 4,43 Prozent: Unter eigenem Namen erzielte die Generali 2023 laufende Beiträge von 189,47 Millionen Euro – ein Zuwachs um 5,5 Millionen Euro. Der Vertragsbestand erhöhte sich um 3.866 Verträge auf 294.867 Stück.
- HUK-Coburg – Marktanteil 4,01 Prozent: Mit 171,35 Millionen Euro an laufenden Beiträgen musste die HUK-Coburg ein Minus von 2,23 Millionen Euro hinnehmen. Der Vertragsbestand sank um 1.730 Stück auf 185.650 Policen.
- Swiss Life – Marktanteil 3,72 Prozent: Die Swiss Life buchte 2023 laufende Beiträge in Höhe von 158,90 Millionen Euro – ein Rückgang um 3,39 Millionen Euro. Auch der Vertragsbestand ging zurück, und zwar um 5.407 Stück auf 137.170 Verträge.
- Provinzial NordWest – Marktanteil 3,08 Prozent: Die Provinzial NordWest verzeichnete laufende Beiträge von 131,43 Millionen Euro – ein leichtes Plus von 238.000 Euro. Demgegenüber sank der Vertragsbestand um 5.382 Policen auf 204.580 Stück.
Generali-Gruppe im Überblick: Der Marktführer
Rechnet man Cosmos, Dialog und Generali Deutschland Lebensversicherung AG zusammen, hält die Generali-Gruppe einen Marktanteil von 23,30 Prozent – und ist damit der eindeutige Marktführer. Doch auch sie blieb 2023 nicht von den Marktherausforderungen verschont: Die Beitragseinnahmen sanken konzernweit um 29,25 Millionen Euro, der Vertragsbestand verringerte sich um 40.141 Policen. Ein Beispiel dafür, dass selbst dominante Marktpositionen kein Garant für Wachstum sind.
Hintergrund: Alle genannten Zahlen stammen aus dem MAP-Report 936 – dem aktuellsten Bilanzrating der Lebensversicherung aus dem Hause Franke und Bornberg, basierend allerdings auf dem Marktstand 2023. Marktanteile auf Grundlage der laufenden Beitragseinnahmen sowie Differenzen wurden von Versicherungsbote selbst berechnet (ohne Gewähr). Der vollständige Report mit einer Vielzahl weiterer Kennzahlen kann kostenpflichtig über die Webseite der Experten aus Hannover bezogen werden.
- Risikolebensversicherung: Marktführer beim wichtigen Hinterbliebenenschutz
- Die Marktführer in der Risikolebensversicherung