Riester-Rente: Warum die Stuttgarter wieder einsteigt
Die Riester-Rente ist bei der Stuttgarter wieder zurück. Mit dem Comeback ist der Lebensversicherer nicht allein. Denn zuletzt hatten mehrere Versicherer die geförderte Altersvorsorge zurück in die Produktpalette geholt.

Die Zahl der förderfähigen Riester-Renten ist auch 2024 gesunken. Nach 13 Jahren mit teilweise über 16,6 Millionen Riester-Policen rutschte der Bestand wieder unter die Grenze von 15 Millionen. Die große Entspannung beziehungsweise das Comeback ist nicht wirklich in Sicht. Denn im Vorjahr wurden nur noch rund 30.400 Riester-Verträge über Versicherungen neu abgeschlossen. Im Vergleich zum Jahr 2023 ist das ein Mminus von 26,0 Prozent.
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Zwar bleibt die Assekuranz mit knapp zwei Drittel der Verträge (66,1 Prozent) noch Spitzenreiter - verliert aber weiterhin an Boden. Während die Versicherer Ende 2012 noch knapp elf Millionen Riester-Policen in den Beständen hatten, sind es Stand Ende Dezember 2024 nur noch 9,898 Millionen Verträge (2023: 10,249 Millionen Verträge). Damit gingen in diesem Jahr 351.000 Verträge verloren.
In den vergangenen Jahren hatten sich viele Versicherer wegen dem schwierigen Marktumfeld von der Riester-Rente verabschiedet. Nun wagt die Stuttgarter mit der RiesterRente performance+ einen Neuanfang. „Die Entscheidung zur Wiedereinführung haben wir aus Überzeugung getroffen“, erklärt Jens Göhner, Leiter Produktmanagement der Stuttgarter. „Gerade für Familien mit Kindern und junge Berufseinsteigende bietet Riester nach wie vor große Vorteile. Deshalb war für uns klar: Wenn wir Riester machen, dann konsequent und zukunftsfähig. Auch die Erhöhung des Höchstrechnungszinses und unser Wunsch nach einem komplettierten Produkt-Portfolio waren Treiber.“
Das neue Produkt unterscheidet sich grundlegend von älteren Tarifen. Möglich seien nun Zuzahlungen, beitragsfreie Zeiten, Anbieterwechsel und eine einmalige Kapitalentnahme von bis zu 30 Prozent zu Rentenbeginn. Zudem sollen sich die Abschluss- und Verwaltungskosten an den Produkten der ersten und dritten Schicht der privaten Altersvorsorge orientieren.
Die Stuttgarter ist nicht allein mit diesem Schritt. Auch Allianz, Generali und Debeka haben zum Jahreswechsel 2025 wieder Riester-Produkte eingeführt. Das könnte auf eine Trendwende hindeuten. Ob das Comeback der Riester-Rente ein Erfolg wird, hängt allerdings nicht nur von den Produktanbietern ab, sondern auch von der Politik. Eine Reform der Rahmenbedingungen wäre ein entscheidender Hebel, um das Vertrauen in diese Vorsorgeform nachhaltig zu stärken. Da eine Neuausrichtung der geförderten Altersvorsorge von der Bundesregierung angedacht ist, dürften auch Altverträge in die neue Form überführt werden. Damit könnten Versicherer, die bereits jetzt wieder in den Markt der geförderten Altersvorsorge einsteigen, einen kleinen Wettbewerbsvorteil haben.
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