E-Scooter-Unfälle 2024: Ursachen, Schuldfrage und tödliche Folgen im Überblick
E-Scooter-Unfälle nehmen weiter zu. 2024 wurden fast 12.000 Unfälle mit Personenschaden registriert, ein Plus von 26,7 Prozent. Besonders bei Zusammenstößen mit Fußgängern oder Radfahrern liegt die Hauptschuld oft bei den E-Scooter-Fahrern.

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E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden nehmen weiterhin zu. Waren es im Jahr noch 9.425 Unfälle sind es im Vorjahr bereits 11.944 E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden gewesen. Das ist ein Plus vo 26,7 Prozent. Oft werden E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden von den Fahrern selbst verursacht. Dabei gibt es mehrere häufige Ursachen, die besonders ins Auge fallen.
Laut dem Statistischen Bundesamt ereigneten sich 21,2 Prozent der Unfälle aufgrund der falschen Nutzung der Fahrbahn oder Gehwege. E-Scooter-Nutzer müssen, sofern vorhanden, Fahrradwege oder Schutzstreifen benutzen. Ansonsten sollen sie auf Fahrbahnen oder Seitenstreifen ausweichen, das Fahren auf Gehwegen ist verboten. Diese Regelung wird jedoch häufig missachtet, was zu zahlreichen Unfällen führt.
Ein weiteres schwerwiegendes Problem ist der Alkoholeinfluss. Im Jahr 2024 waren 12,4 Prozent der E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden auf das Fahren unter Alkoholeinfluss zurückzuführen. Im Vergleich dazu lag dieser Anteil bei Fahrradfahrern bei 7,8 Prozent und bei zulassungsfreien Krafträdern wie Mofas, S-Pedelecs und Kleinkrafträdern bei 5,9 Prozent. Diese Zahlen zeigen deutlich, dass Alkohol am Steuer bei E-Scootern ein noch größeres Problem darstellt.
Nicht angepasste Geschwindigkeit war mit 8,0 Prozent das dritthäufigste Fehlverhalten, das die Polizei bei E-Scooter-Fahrern feststellte. Danach folgte die Missachtung der Vorfahrt mit 6,2 Prozent. Diese Verhaltensweisen tragen erheblich zum Unfallgeschehen bei und verdeutlichen den Bedarf an verstärkten Sicherheitsmaßnahmen und Aufklärungskampagnen für E-Scooter-Nutzer.
Von den 11.944 E-Scooter-Unfällen mit Personenschaden im Jahr 2024 waren 31,4 Prozent Alleinunfälle . Das heißt, es gab keinen Unfallgegner. 14 der 27 tödlich Verunglückten auf E-Scootern kamen bei Alleinunfällen ums Leben. Von den Verletzten verunglückten 35,3 Prozent bei Alleinunfällen.
An 7.948 (66,5 Prozent) E-Scooter-Unfällen mit Personenschaden war ein zweiter Verkehrsteilnehmer beteiligt, meist war dies ein Autofahrer (5.302 Unfälle). Bei solchen Zusammenstößen mit Autos verletzten sich 50,5 Prozent der verunglückten E-Scooter-Nutzer, sieben starben. Zum Vergleich: An 1.140 (14,3 Prozent) E-Scooter-Unfällen waren Radfahrer beteiligt, bei diesen Zusammenstößen verletzten sich aber nur 4,7 Prozent der verunglückten E-Scooter-Fahrer.
Bei Unfällen mit zwei Beteiligten trug zu 47,6 Prozent der E-Scooter-Fahrer die Hauptschuld am Unfall. Betrachtet man, wer der Unfallgegner oder die Unfallgegnerin war, gibt es durchaus Unterschiede: Bei Zusammenstößen mit einem Pkw (5.302 Unfälle) waren die E-Scooter-Fahrer nur in 35,2 Prozent der Fälle der Hauptverursacher. Bei Unfällen mit Fahrradfahrern (1.140 Unfälle) waren es 72,7 Prozent und bei Unfällen mit einem Fußgänger (869 Unfälle) waren es sogar 87,7 Prozent der Unfälle, an denen die E-Scooter-Fahrer die Hauptschuld trugen.
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