Frühstartrente sollte mit Finanzbildung starten
Das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) fordert, die Frühstartrente nicht isoliert, sondern im Zusammenspiel mit einer reformierten Riester-Rente zu gestalten. Frühzeitige Altersvorsorge sollte hierbei mit gezielter Finanzbildung kombiniert werden, um junge Menschen langfristig zu stärken. Ein digitaler, kostengünstiger Zugang mit Bildungsmodulen könnte dabei zum neuen Standard werden.

Die Diskussion über die Frühstartrente und die Reform der Riester-Rente nimmt Fahrt auf. Nun fordert auch das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) einen grundlegenden Neuanfang: Beide Konzepte sollten in einem gemeinsamen, modernen Altersvorsorgeprodukt verschmelzen. Dabei geht es dem DIA nicht nur um eine technologische oder finanzielle Reform. Im Mittelpunkt steht ein durchdachter Mix aus Kapitalmarktteilhabe und Finanzbildung für junge Menschen.
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„Die Frühstartrente als isolierter Baustein der Altersvorsorge wird die Erwartungen, die seitens Politik und Gesellschaft in sie gesetzt werden, nicht erfüllen können. Daher sollte von Anfang an die Option vorhanden sein, die Depots im Rahmen der Frühstartrente in einen geförderten Altersvorsorgevertrag umzuwandeln oder einfach mit der neuen Riester-Förderung weiterzuführen“, empfiehlt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern. So brauche es eine durchgängige Anschlussfähigkeit. Zudem sollten über die staatliche Zehn-Euro-Zulage hinaus auch freiwillige Einzahlungen möglich sein. Ein flexibler und nachhaltiger Sparweg müsse von Anfang an vorgesehen werden.
Einen weiteren Dreh- und Angelpunkt sieht das DIA in der Finanzbildung. Allein die frühe Kapitalmarkterfahrung reiche nicht, um junge Menschen auf eine solide finanzielle Zukunft vorzubereiten. Vielmehr müsse der Sparprozess eng mit Bildungsangeboten verknüpft sein. Dies könne über digitale Plattformen geschehen, die ohnehin für die kosteneffiziente Verwaltung der Frühstartrente benötigt würden. Diese Kanäle ließen sich zugleich für unabhängige Informationen rund um Geldanlage und Altersvorsorge nutzen.
„Falls diese Aufgabe nicht die Anbieter der Depots selbst übernehmen wollen beziehungsweise sollen, könnte diese Inhalte zum Beispiel auch ein Fintech liefern, das sich der Finanzbildung verschrieben hat“, meint Morgenstern.
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