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Im Jahr 2020 hatten große institutionelle Investoren rund fünf Milliarden Dollar mit sogenannten Structured Alpha Fonds der AGI verloren. Die US-Börsenaufsicht SEC warf mehreren Fondsmanagern gezielten Betrug vor.

Im Mai 2022 hatte sich der Allianz-Konzern hat mit dem U.S.-amerikanischen Justizministerium (DOJ) und der amerikanischen Börsenaufsicht (SEC) in Sachen Structured Alpha-Fonds geeinigt. Im Zuge dieser Einigung hatte sich die amerikanische Allianz Global Investors eines Wertpapierbetrugs für schuldig bekannt.

Kurz darauf hatte sich der verantwortliche Manager Gregoire Tournant für schuldig bekannt, dass er in zwei Fällen Investoren betrogen hat. So habe er falsche Zahlen über Verluste des Fonds kommuniziert. Durch hochspekulative Terminwetten hatten die Fonds in Zeiten der Corona-Krise 7 Milliarden Euro an Marktwert verloren.

Das Schuldeingeständnis hatte damals weitreichende Folgen für das U.S.-Geschäft der Allianz. Nach Ablauf einer Übergangsfrist wurde die Allianz-Tochter von der Beratung von in den USA registrierten Investmentfonds und bestimmten Arten von Pensionsfonds ausgeschlossen.

Ursprünglich war dem Konzern 2022 ein zehnjähriges US-Verbot für bestimmte Geschäftsfelder auferlegt worden – inklusive milliardenschwerer Geldstrafen und der Zerschlagung von AGI USA. Der Versicherer zahlte in der Folge hohe Strafen, wickelte AGI USA wie gefordert vollständig ab und unterlag umfassenden Auflagen für das US-Geschäft.

Allianz gibt Comeback nach Milliarden-Skandal

Drei Jahre nach dem Milliarden-Debakel ihrer Fondstochter Allianz Global Investors (AGI) in den USA meldet sich die Allianz überraschend früh zurück. Die US-Finanzaufsicht hat sämtliche Auflagen gegen den Münchener Versicherungskonzern aufgehoben und damit sieben Jahre vor Ablauf der ursprünglich verhängten Frist. Für die Allianz ist das nicht nur ein juristischer Erfolg, sondern ein klares Signal der Rehabilitierung im wichtigen US-Markt.

„Alle Auflagen für die Allianz Life of America und für Pimco sind weg“, verkündete Allianz-CEO Oliver Bäte. Damit dürfen sowohl der Lebensversicherer Allianz Life als auch der Fondsriese Pimco wieder uneingeschränkt im US-Markt agieren.

Nach nur drei Jahren zieht die SEC nun einen Schlussstrich. Die Allianz habe alle Auflagen wie gefordert erfüllt. Dazu gehörte unter anderem die vollständige Auflösung von AGI in den USA. Nun dürfe nun künftig wieder „vollkommen frei in Amerika“ agieren, so Bäte. Für den Konzern sei dies ein „schöner Erfolg“ – nicht nur operativ, sondern auch reputativ.

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