Landeskrankenhilfe: Investitionspaket sorgt für negatives Jahresergebnis
Die Landeskrankenhilfe (LKH) hat im vergangenen höhere Beitragseinnahmen eingefahren. Gleichzeitig kletterten die Leistungsausgaben und führten zu einem negativen Jahresergebnis. Das liegt aber auch an einem über mehrere Jahre angelegten Transformationsprogramm.

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Die Landeskrankenhilfe hat die Geschäftszahlen für das Jahr 2024 vorgelegt. Während die Beitragseinnahmen von 915,3 Millionen Euro auf 957,3 Millionen Euro stiegen, summierten sich die Erstattungen an Mitglieder auf 779,1 Millionen Euro. Das ist ein Zuwachs von 75,3 Millionen Euro. Die versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote lag bei 14,6 Prozent (2023: 15,2 Prozent). Positiv entwickelte sich das Zusatzversicherungsgeschäft, während die Zahl der Vollversicherten weiter zurückging.
Dennoch fiel der Jahresüberschuss mit -30,6 Millionen Euro erneut negativ aus. Bereits in den beiden Vorjahren hatte ein Minus in den Büchern gestanden. 2023 lag der Verlust bei 29,2 Millionen Euro. Im Jahr 2022 waren es 19,9 Millionen Euro.
Für das Geschäftsjahr 2024 haben Vorstand und Aufsichtsrat deshalb beschlossen, neben den satzungsgemäßen Zuführung zur Verlustrücklage in Höhe von 2,4 Millionen Euro der Gewinnrücklage 33,0 Millionen Euro zu entnehmen, um die Zuführung zur Rückstellung für Beitragsrückerstattung entsprechend zu erhöhen. Damit sollen die Versicherungsnehmer entlastet werden.
„Unser Geschäftsverlauf hat sich besser entwickelt als erwartet, berücksichtigen wir den allgemeinen Anstieg der Leistungsausgaben und die Investitionen in unsere Transformation“, zeigt sich Vorstandsvorsitzender Matthias Brake zufrieden.
Ursächlich für das Defizit ist vor allem die massive Investitionstätigkeit: „Wir bleiben bei unserer Linie, dass unser Investitionspaket nicht zulasten unserer Kunden geht“, erklärt der Vorstandschef. Finanziert werden die Maßnahmen aus den Gewinnrücklagen. Das Eigenkapital sank dadurch auf 400,8 Millionen Euro (Vorjahr: 431,4 Millionen Euro). Trotzdem liegt die Eigenkapitalquote mit 41,9 Prozent deutlich über dem Branchendurchschnitt von 15,6 Prozent.
Die Produktentwicklung spiele bei der Neuausrichtung eine zentrale Rolle. Mit dem LKH-KlinikUpgrade und dem GesundheitsUpgrade Premium brachte der Versicherer 2024 zwei neue Tarifserien auf den Markt. Parallel investierte die LKH in neue Serviceeinheiten, Vertriebsmanagement und digitale Anwendungen. Dazu zählen unter anderem ein neues Kundenportal und Online-Antragsstrecken. „Mit unserer Transformation begegnen wir den veränderten Kunden- und Marktbedürfnissen“, so Brake. Auch die Weiterentwicklung der IT-Systeme ist Teil der Agenda. Ziel sei es, Prozesse effizienter zu gestalten und die Interaktion mit Kunden und Vertriebspartnern zu verbessern.