Im Februar 2025 verkündete der Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft nach drei herausfordernden Jahren endlich wieder Aufwärtstendenzen für die deutsche Versicherungsbranche. Nach einem Zuwachs von 5,3 Prozent im Jahr 2024 sollte für das aktuelle Jahr ein Beitragsplus von fünf Prozent erreicht werden.

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Nun hat der GDV seine Prognose nach oben korrigiert und rechnet für das laufende Jahr mit einem Anstieg der Beitragseinnahmen um 7,3 Prozent. Und: „Der robuste Anstieg der branchenweiten Beitragseinnahmen dürfte sich auch 2026 mit einem Zuwachs zwischen zwei und sechs Prozent fortsetzen“, sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.

In der Lebensversicherung setzt sich der Aufwärtstrend im Einmalbeitragsgeschäft fort. Getrieben von der Normalisierung der Zinsstrukturkurve prognostiziert der GDV ein Plus von 6,7 Prozent für das Gesamtjahr. Im Februar stand hier noch ein Wachstum von 1,3 Prozent in der Prognose.

Wobei nun das Einmalbeitragsgeschäft sogar um 25 Prozent zulegen könnte. „Maßgeblicher Treiber bleibt das sehr hohe Wachstum im Einmalbeitragsgeschäft, das wir jetzt für 2025 bei plus 24,2 Prozent sehen statt 4,8 Prozent zu Jahresbeginn“, so Asmussen.

Auch im Neugeschäft mit laufenden Beiträgen wird ein Zuwachs von vier Prozent erwartet. Der zunehmende Abrieb im Bestand und die demografische Entwicklung wirken allerdings bremsend. „Das derzeitige Zinsumfeld ermöglicht Lebensversicherern, attraktive Produkte anzubieten, die entsprechend nachgefragt werden. Im laufenden Beitrag sehen wir jedoch eine rückläufige Entwicklung, die vor allem auf demografische Ursachen zurückzuführen ist“, unterstreicht der GDV-Geschäftsführer.

Die Private Krankenversicherung (PKV) profitiert weiterhin von den Beitragsanpassungen und dem anhaltenden Kostenanstieg im Gesundheitswesen. Für 2025 wird ein Beitragswachstum von 7,5 Prozent erwartet. Auch die Nachfrage nach Zusatzversicherungen bleibt stark. Das liege auch an der wachsenden Bedeutung betrieblicher Angebote in der Gesundheits- und Pflegevorsorge.

Im Bereich Schaden- und Unfallversicherung rechnet der Verband mit einem Plus von 7,8 Prozent. Insbesondere die Kfz-Versicherung entwickelt sich dynamisch mit erwarteten Beitragseinnahmensteigerungen von 14 Prozent. „Unterm Strich könnte damit 2025 eine Schaden-Kosten-Quote von 97 Prozent stehen und damit die Rückkehr in die versicherungstechnische Gewinnzone“, so Asmussen.

Doch auch Wohngebäude-, Hausrat- und Rechtsschutzversicherungen tragen zum Wachstum bei. Dies sei teilweise auf gestiegene Reparatur- und Baukosten und auch auf regulatorische Anpassungen zurückzuführen.

Für das kommende Jahr 2026 geht der GDV allerdings von einer leichten Abkühlung des Wachstums aus: Zwischen 1,9 und 6,0 Prozent könnten die Beitragseinnahmen dann noch zulegen. Grund dafür sind unter anderem Basiseffekte sowie eine mögliche Stabilisierung auf hohem Niveau. Die wirtschaftliche Erholung, steigende Einkommen und ein freundlicheres Zinsumfeld könnten aber für Rückenwind sorgen.

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