Versicherungen begleiten viele Familien über Jahre hinweg – von der Geburt des ersten Kindes bis zur Absicherung im Alter. Die Anforderungen sind dabei ebenso unterschiedlich wie die Lebensphasen: Während eine Zahnzusatzversicherung oder ein Kinder-Unfallschutz oft standardisiert und leicht vergleichbar sind, stellen komplexe Vorsorgelösungen oder eine Berufsunfähigkeitsversicherung ganz andere Anforderungen an Beratung, Transparenz und Vertrauen.

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Genau dieser Unterschied bleibt in der vorliegenden Studie unbeachtet. Denn sie erhebt keine objektive Bewertung von Vertragsinhalten, Produktdetails oder Leistungen. Stattdessen steht allein eine Frage im Mittelpunkt: Wie zufrieden sind Familien insgesamt mit einem Versicherer, den sie in den letzten zwei Jahren genutzt haben? Bewertet wird also nicht, was konkret abgeschlossen oder erlebt wurde – sondern, wie gut sich das Angebot und der Umgang des Versicherers aus Sicht der Familie angefühlt haben. Ob es sich um eine einfache Standardpolice oder um eine langfristige Absicherungslösung handelt, bleibt dabei offen. Die Ergebnisse spiegeln daher kein technisches Qualitätsurteil – sondern ein subjektives Zufriedenheitsvotum auf Basis realer Kundenerfahrung.

Was wurde gemacht?

Für die Studie „Die Besten für Familien“ wurden im Mai 2025 über ein externes Online-Panel mehr als 124.000 Kundenurteile erhoben. Teilnehmen konnten ausschließlich Personen, die innerhalb der letzten 24 Monate tatsächlich Kunde oder Nutzer eines Unternehmens waren. Bewertet wurden insgesamt 568 Marken aus 39 Branchen – darunter zahlreiche Versicherer. Die Untersuchung wurde von ServiceValue in Kooperation mit dem Wirtschaftsmagazin Focus Money und Deutschland-Test durchgeführt.

Die zentrale Fragestellung lautete:

„Wie zufrieden sind Sie als Familie insgesamt mit den Produkten/Leistungen folgender Anbieter?“

Zur Beantwortung standen sechs Antwortoptionen zur Auswahl:

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  • (1) begeistert
  • (2) sehr zufrieden
  • (3) zufrieden
  • (4) eher zufrieden
  • (5) eher nicht zufrieden
  • (6) nicht zufrieden

Antworten von Personen, die in den letzten 24 Monaten keine Kundenbeziehung zum jeweiligen Unternehmen hatten, wurden nicht berücksichtigt. Aus allen gültigen Bewertungen wurde je Anbieter ein ungewichteter Mittelwert gebildet – je niedriger der Wert, desto höher die Zufriedenheit. Zur besseren Einordnung der Ergebnisse wurde auf Branchenebene ein Referenzwert gebildet. Alle Versicherer, deren Zufriedenheitswert unter diesem Durchschnitt lag – also besser abschnitten als der Branchenschnitt –, erhielten die Auszeichnung „Hohe Gesamtzufriedenheit“. Lag der Wert eines Anbieters zusätzlich unter dem Mittelwert aller überdurchschnittlich bewerteten Unternehmen, wurde ihm das Prädikat „Sehr hohe Gesamtzufriedenheit“ verliehen. Der Versicherer mit dem besten Wert in seiner Branche schließlich wurde mit „Höchste Gesamtzufriedenheit“ ausgezeichnet – er gilt damit als Branchenbester im direkten Vergleich.

Welche Versicherer bei Familien besonders gut ankommen

Die Auswertung ergibt ein ebenso vielfältiges wie überraschendes Bild: Unter den bestbewerteten Versicherern finden sich große Marktführer, regionale Anbieter und Spezialisten mit unterschiedlichen Vertriebskonzepten. Die Liste reicht von Konzernen mit Milliardenumsätzen bis zu Versicherungsvereinen auf Gegenseitigkeit oder kirchennahen Anbietern – ein Hinweis darauf, dass Familienfreundlichkeit nicht an die Unternehmensgröße gebunden ist, sondern vor allem mit Kundennähe, Vertrauen und erlebter Verlässlichkeit zu tun hat.

Angeführt wird das Ranking von der SV SparkassenVersicherung, die mit einem Mittelwert von 2,32 die höchste Familienzufriedenheit erzielt – und damit als einzige das Prädikat „Höchste Gesamtzufriedenheit“ erhält. Die SV ist Teil der Sparkassen-Finanzgruppe und vereint die Nähe zum Kunden mit der Markenkraft eines etablierten Vertriebsnetzes. Gerade im Familiensegment kann sie von ihrer engen Verzahnung mit dem Sparkassenwesen profitieren: Viele Kundinnen und Kunden kennen das Unternehmen über ihre Hausbank, schließen erste Policen direkt am Bankschalter ab und erleben die SV als vertrauenswürdigen Begleiter in Finanz- und Versicherungsthemen. Diese eingebettete Präsenz im Alltag – von der Geburt bis zur Baufinanzierung – schafft offenbar ein Maß an Zugänglichkeit und Verlässlichkeit, das aus Sicht von Familien besonders geschätzt wird.

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Knapp dahinter folgen drei weitere Anbieter mit nahezu identischen Zufriedenheitswerten: Der ADAC (2,33) überzeugt mit seiner familiennahen Positionierung rund um Reise, Unfall- und Rechtsschutzversicherungen. Der Volkswohl Bund (2,34) gilt als beratungsstarker Maklerversicherer mit Schwerpunkt auf Biometrie und Vorsorge. Auffallend: Ebenfalls auf 2,34 kommt die Provinzial – ein Sparkassenversicherer mit starker Marktstellung in mehreren Sparten. Sie zählt nicht nur zu den größten Kompositversicherern Deutschlands, sondern steht mit einem Marktanteil von 8,87 Prozent auf Rang zwei in der Wohngebäudeversicherung – direkt hinter der Allianz. Die Verbindung zum Sparkassennetz und die starke Präsenz in Familien-relevanten Sparten scheinen auch hier zu einer besonders hohen Zufriedenheit beizutragen.

Auch die Allianz erreicht mit einem Wert von 2,34 eine Platzierung in der Spitzengruppe. Als größter deutscher Versicherer verbindet sie ein breites Produktspektrum mit vielfältigen Vertriebswegen – vom persönlichen Gespräch über Makler und Agenturen bis hin zu digitalen Abschlussstrecken. Dass sie trotz ihrer Größe auch im Familiensegment hohe Zufriedenheitswerte erzielt, deutet darauf hin, dass Verlässlichkeit, Leistungsstärke und breite Erreichbarkeit aus Sicht der Kundinnen und Kunden gut zusammenspielen.

Die bestbewerteten Versicherer im Überblick (je niedriger der Wert, desto höher die Zufriedenheit):

  • SV SparkassenVersicherung – Höchste Gesamtzufriedenheit (2,32)
  • ADAC Versicherungen – Sehr hohe Gesamtzufriedenheit (2,33)
  • Volkswohl Bund – Sehr hohe Gesamtzufriedenheit (2,34)
  • Provinzial – Sehr hohe Gesamtzufriedenheit (2,34)
  • Allianz – Sehr hohe Gesamtzufriedenheit (2,34)
  • HUK-Coburg – Sehr hohe Gesamtzufriedenheit (2,35)
  • Ergo – Sehr hohe Gesamtzufriedenheit (2,36)
  • Inter – Sehr hohe Gesamtzufriedenheit (2,36)
  • Baloise – Sehr hohe Gesamtzufriedenheit (2,37)
  • R+V – Sehr hohe Gesamtzufriedenheit (2,41)
  • HanseMerkur – Sehr hohe Gesamtzufriedenheit (2,41)
  • Generali – Sehr hohe Gesamtzufriedenheit (2,44)
  • ARAG – Sehr hohe Gesamtzufriedenheit (2,45)
  • WWK – Sehr hohe Gesamtzufriedenheit (2,46)
  • HDI – Sehr hohe Gesamtzufriedenheit (2,47)
  • DEVK – Sehr hohe Gesamtzufriedenheit (2,48)
  • Württembergische – Hohe Gesamtzufriedenheit (2,51)
  • Alte Leipziger-Hallesche – Hohe Gesamtzufriedenheit (2,51)
  • VGH Versicherungen – Hohe Gesamtzufriedenheit (2,52)
  • Zurich – Hohe Gesamtzufriedenheit (2,53)
  • Versicherer im Raum der Kirchen (vrk) – Hohe Gesamtzufriedenheit (2,54)
  • Debeka – Hohe Gesamtzufriedenheit (2,55)
  • Münchener Verein – Hohe Gesamtzufriedenheit (2,58)
  • LVM Versicherung – Hohe Gesamtzufriedenheit (2,59)
  • Barmenia – Hohe Gesamtzufriedenheit (2,59)
  • Gothaer – Hohe Gesamtzufriedenheit (2,60)
  • Die Continentale – Hohe Gesamtzufriedenheit (2,60)
  • Signal Iduna – Hohe Gesamtzufriedenheit (2,61)
  • Itzehoer – Hohe Gesamtzufriedenheit (2,63)
  • SDK – Hohe Gesamtzufriedenheit (2,64)
  • VHV Versicherungen – Hohe Gesamtzufriedenheit (2,65)
  • die Bayerische – Hohe Gesamtzufriedenheit (2,66)

Was die Studie nicht leisten kann

Die Untersuchung zeigt, welche Versicherer aus Sicht von Familien besonders zufriedenstellend arbeiten – und damit im Alltag als verlässlich und serviceorientiert wahrgenommen werden. Doch wie bei allen subjektiven Bewertungen bleiben auch hier zentrale Aspekte unbeachtet: So lässt sich aus den Ergebnissen nicht ablesen, ob die abgeschlossenen Produkte tatsächlich zum Absicherungsbedarf der jeweiligen Familie passten, ob Risiken umfassend und sinnvoll abgedeckt wurden oder ob Alternativen in der Beratung aufgezeigt wurden.

Die Studie erfasst nicht, ob der Versicherungsschutz individuell auf die Lebenssituation abgestimmt war – etwa auf das Alter der Kinder, die Einkommensstruktur oder spezifische Vorsorgebedarfe. Auch bleibt offen, ob eine persönliche Beratung stattgefunden hat oder ob Entscheidungen auf Basis digitaler Angebote getroffen wurden. Nicht bewertet werden Vertragsbedingungen, Preis-Leistungs-Verhältnisse oder Ausschlüsse.

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Die Ergebnisse spiegeln also keine Produkt- oder Beratungsqualität im engeren Sinne wider, sondern das subjektive Gesamterleben der Kundinnen und Kunden: Wie zufrieden waren Familien rückblickend mit ihrem Versicherer – unabhängig davon, wie fundiert oder individuell der Schutz im Einzelfall war. Weitere Informationen sowie der vollständige Studiensteckbrief sind auf der ServiceValue- Webseite abrufbar.

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