Auslandskrankenversicherung: Finanztip-Test zeigt, welche Leistungen wirklich schützen
Kostentransparenz, Rücktransport-Klauseln und Leistungslücken: Worauf bei der Auslands-KV geachtet werden sollte, zeigt ein Finanztip-Test.

Ein Krankenhausaufenthalt im Ausland kann schnell teuer werden: Im Schnitt kostet ein Tag stationärer Behandlung rund 2.600 Euro. Noch kostspieliger ist ein medizinisch indizierter Rücktransport – etwa 30.000 Euro bei einem Herzinfarkt aus Spanien. Diese Zahlen stammen aus aktuellen Angaben der HUK Coburg und vom Münchener Verein, die dem Verbraucherportal Finanztip vorliegen. Der unabhängige Geldratgeber hat daraufhin Tarife der Auslandskrankenversicherung verglichen und zentrale Mindestanforderungen formuliert.
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„Viele Urlauber unterschätzen das Kostenrisiko durch Krankheit im Urlaub“, warnt Barbara Weber, Versicherungsexpertin bei Finanztip. Schon eine einfache Gehirnerschütterung kann 3.000 Euro kosten. Neben günstigen Beiträgen – ab rund 10 Euro jährlich für Einzelpersonen – kommt es daher vor allem auf die vertraglichen Formulierungen an.
Medizinisch sinnvoll oder notwendig? – Der Teufel steckt im Detail
Ein zentrales Kriterium ist laut Finanztip, dass ein Rücktransport nicht nur bei „medizinischer Notwendigkeit“, sondern auch bei „medizinischer Sinnhaftigkeit“ übernommen wird. Letztere bedeutet: Auch wenn vor Ort eine Behandlung möglich wäre, soll ein Transport erfolgen dürfen, wenn in Deutschland ein besserer Heilungsverlauf zu erwarten ist. Nur Tarife mit dieser Klausel garantieren einen wirklich umfassenden Schutz. Die Finanztip-Empfehlungen, darunter Tarife der DKV, erfüllen diese Anforderung.
Ebenfalls unverzichtbar: Die Übernahme von Such- und Bergungskosten in Höhe von mindestens 5.000 Euro, ein weltweiter Schutz und einfache digitale Abschlussmöglichkeiten – auch kurz vor Reisebeginn.
Was Vermittler zusätzlich im Blick haben sollten
Maklerinnen und Makler sollten ihre Kunden auch auf die notwendigen Vorbereitungen hinweisen: Eine sogenannte Notfallmappe – digital oder analog – sollte stets mitgeführt werden. Sie enthält:
- Versicherungsunterlagen inkl. Notrufnummer,
- EHIC-Karte (innerhalb Europas),
- Kontakt zu Hausarzt und Angehörigen,
- Kopie des Ausweises.
Im Krankheitsfall muss sofort ärztliche Hilfe aufgesucht und der Versicherer kontaktiert werden – insbesondere bei stationären Aufenthalten. Viele Anbieter haben Klinikpartner vor Ort und übernehmen direkt die Kosten. Bei ambulanten Leistungen und Medikamenten ist meist eine Vorleistung erforderlich. Deshalb rät Finanztip auch zu einer geeigneten Kreditkarte.
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