Berufsunfähigkeit: Warum auch Büroangestellte sich dringend absichern sollten
Psychische Erkrankungen sind die häufigste Ursache für Berufsunfähigkeit. Das Risiko betrifft längst nicht nur körperlich arbeitende Menschen. Dennoch verzichten fast zwei Drittel der Erwerbstätigen in Deutschland auf eine private Absicherung ihrer Arbeitskraft. DVAG-Vorstand Markus Knapp appelliert an alle Beschäftigten, sich unbedingt mit diesem wichtigen Thema auseinanderzusetzen — am besten schon in jungen Jahren.

Die Absicherung der eigenen Arbeitskraft ist weit mehr als nur eine finanzielle Notwendigkeit. Sie bildet einen elementaren Baustein persönlicher Vorsorge und trägt entscheidend zur langfristigen Sicherheit und Stabilität bei. Doch trotz zunehmender Risiken verzichten nach wie vor viele Menschen auf diesen wichtigen Schutz.
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Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Generali Deutschland Lebensversicherung: Im Jahr 2024 waren bei den neu anerkannten Fällen von Berufsunfähigkeit psychische und neurologische Erkrankungen mit 36 Prozent die mit Abstand häufigste Ursache. Auf den weiteren Plätzen folgen Erkrankungen des Skeletts und Bewegungsapparats (21 Prozent) sowie Krebserkrankungen (20 Prozent). Damit widerlegt die Statistik einmal mehr den verbreiteten Irrglauben, Berufsunfähigkeit sei vor allem ein Risiko für körperlich Tätige. Tatsächlich stellen psychische Belastungen wie Burn-out und Depressionen mittlerweile das größte Risiko für alle Berufsgruppen dar.
Statistisch gesehen wird etwa jeder vierte Erwerbstätige im Laufe seines Berufslebens mindestens einmal berufsunfähig und das im Schnitt bereits mit 48 Jahren. Dennoch zeigen die Zahlen eine erhebliche Versorgungslücke: Laut einer Generali-Studie verfügten im Jahr 2023 knapp 64 Prozent der insgesamt 45,9 Millionen Erwerbstätigen in Deutschland über keinerlei private Arbeitskraftabsicherung. Auch eine aktuelle Studie im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung verdeutlicht die Brisanz. Denn mehr als ein Viertel der befragten Beschäftigten bezweifelt, den eigenen Beruf bis zum Rentenalter ausüben zu können. Rund 20 Prozent glauben, es „eher nicht“ zu schaffen, weitere sieben Prozent sind davon überzeugt, dies „auf keinen Fall“ durchzuhalten.
Frühzeitig handeln zahlt sich aus
„Je früher man sich diesem Thema widmet, desto besser. Denn der Versicherungsbeitrag für eine Berufsunfähigkeitsabsicherung richtet sich auch nach Eintrittsalter und Gesundheitszustand. Junge Erwachsene profitieren von niedrigeren Beiträgen, sodass die Versicherung mit wenig Geld auf dem Konto bezahlbar ist.", sagt Markus Knapp, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Vermögensberatung (DVAG).
Neben der klassischen Berufsunfähigkeitsversicherung kann für bestimmte Zielgruppen auch die Grundfähigkeitsversicherung in Betracht kommen. Diese Entscheidung sollte jedoch immer individuell und im Rahmen einer professionellen Beratung getroffen werden. Wichtig bleibt in jedem Fall: Die gesetzliche Erwerbsminderungsrente bietet keinen adäquaten Ersatz für eine private Absicherung. „Um sich also vor den Gefahren und Folgen der Berufsunfähigkeit zu schützen, ist es wichtig, dass sich Menschen ausführlich informieren und gemeinsam mit einem Experten eine private Absicherung der eigenen Arbeitskraft wählen. Sie ist ein unverzichtbarer Schutzschild für die Zukunft jedes Einzelnen und der Familie", sagt Knapp.
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