Cybersicherheit in der Lieferkette: QBE-Studie warnt vor Systemrisiken
Fast zwei Drittel der Cyberangriffe deutscher Unternehmen sind auf Schwachstellen bei Zulieferern zurückzuführen. QBE fordert mehr ganzheitliche Sicherheitskonzepte – und sieht wachsende Bedeutung für Cyberversicherungen.

Cyberrisiken nehmen weiter zu – das ist die zentrale Botschaft einer aktuellen Studie des Industrieversicherers QBE. Demnach berichten 64 Prozent der Unternehmen, die im vergangenen Jahr Opfer eines Cybervorfalls wurden, dass dieser auf Schwachstellen in der Lieferkette zurückzuführen war. In einer zunehmend vernetzten Welt werde Cybersicherheit damit zur Querschnittsaufgabe, so die zentrale Schlussfolgerung der Untersuchung.
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„Da fast zwei Drittel aller Cyberangriffe in Verbindung mit Schwachstellen bei Zulieferern stehen, sollten deutsche Unternehmen beim Ausbau ihrer Cybersicherheit unbedingt die gesamte Lieferkette mitdenken“, mahnt Dr. Paul Lambertz, Portfolio Manager Financial & Specialty Markets bei QBE Deutschland. „In einer zunehmend vernetzten Welt braucht es einen ganzheitlichen Blick, um digitale Risiken verantwortungsvoll zu managen.“
Steigender Handlungsdruck
Die Studie basiert auf einer repräsentativen Befragung von 400 Entscheidern aus IT, Verwaltung und Versicherungen in Unternehmen mit 100 bis 2.000 Mitarbeitenden. Sie wurde im April 2025 durchgeführt. 85 Prozent der Befragten berichten von einer Zunahme der Bedrohungslage im Vergleich zum Vorjahr. 60 Prozent erlebten mindestens einen Vorfall, bei einem Fünftel kam es zu mehrtägigen Betriebsunterbrechungen.
Dementsprechend planen zwei Drittel der Unternehmen höhere Budgets für Cybersicherheit: 36 Prozent über die Inflationsrate hinaus, 31 Prozent inflationsbedingt. Der Handlungsdruck wird durch Prognosen verstärkt: Ein Report des Beratungsunternehmens Control Risks im Auftrag von QBE erwartet eine Verdreifachung schwerer Vorfälle bis Jahresende.
KI als Sicherheitsfaktor – oder Risiko?
Künstliche Intelligenz wird in deutschen Unternehmen bereits breit eingesetzt: 77 Prozent der Befragten nutzen KI-Anwendungen, weitere 22 Prozent planen dies. Während 58 Prozent auf Effizienzgewinne hoffen, sehen 21 Prozent in KI auch ein zusätzliches Cyberrisiko.
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Cyberversicherung etabliert sich
Ein weiteres Ergebnis der Studie: 66 Prozent der befragten Unternehmen verfügen über eine Cyberversicherung. Angesichts der Bedrohungslage ein wachsendes Marktsegment – insbesondere für Versicherer mit umfassenden Präventionskonzepten.
QBE sieht sich dabei als strategischer Partner für Unternehmen, die ihre digitale Resilienz stärken wollen. Die Botschaft der Studie ist klar: Cybersicherheit beginnt nicht erst im eigenen Rechenzentrum – sondern mit dem Blick auf die gesamte Lieferkette.