Anlagestrategien der Deutschen: Renditeorientierung nimmt zu, Garantien bleiben gefragt
Sicherheit bleibt für die Mehrheit der Deutschen das wichtigste Kriterium bei der Geldanlage. Doch das Interesse an Rendite wächst. Immer mehr Menschen setzen auf Fonds und Aktien, ohne dabei klassische Sparformen völlig aufzugeben.

Auch wenn die Deutschen nach wie vor auf Sicherheit setzen, verändert sich ihr Anlageverhalten langsam, aber spürbar. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor, die das BarmeniaGothaer Asset Management gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut forsa durchgeführt hat. Knapp die Hälfte der Befragten (49 Prozent) geben an, dass Sicherheit bei der Geldanlage für sie oberste Priorität hat. Gleichzeitig zeigt sich ein wachsendes Interesse an renditestärkeren Produkten wie Fonds oder Aktien.
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Rendite rückt ins Blickfeld – vor allem bei Jüngeren
Während klassische Anlageformen wie Sparkonten (41 Prozent) und Tagesgeld (38 Prozent) weiterhin dominieren, greifen mittlerweile 35 Prozent der Befragten zu Fonds und 29 Prozent zu Aktien. Besonders unter den unter 30-Jährigen ist die Bereitschaft, Geld über einen längeren Zeitraum anzulegen, deutlich ausgeprägt. Jeder Dritte dieser Altersgruppe würde sogar über zwölf Jahre investieren.
„In der Regel steigt die Rendite einer Geldanlage, je länger das Geld anlegt wird“, betont Christof Kessler, Vorstandssprecher der BarmeniaGothaer Asset Management. Gerade bei jungen Anleger sieht er daher Potenzial für renditeorientierte Produkte wie Fonds oder Fondspolicen, die dennoch ein gewisses Maß an Sicherheit bieten.
Trotz wachsender Renditeorientierung bleibt der Wunsch nach planbaren Auszahlungen groß. Immerhin 75 Prozent der Befragten bevorzugen garantierte Auszahlungsbeträge, auch wenn dies niedrigere Renditen bedeutet. Nur 18 Prozent wären bereit, auf Garantien zu verzichten, um potenziell höhere Erträge zu erzielen. Männer sowie Personen im Alter zwischen 30 und 44 Jahren zeigen sich derweil häufiger als der Durchschnitt offen für renditeorientierte, nicht garantierte Anlageformen.
Finanzberatung bleibt Schlüssel zur Balance
Laut Kessler ist es die „Kunst der Geldanlage“, die richtige Balance zwischen Sicherheit, Rendite und Liquidität zu finden. Viele Anleger würden durch das Festhalten an konservativen Sparformen wie etwa Sparkonten oder Bausparverträgen real Geld verlieren. Dennoch liege der Anteil derer, die gar keine Geldanlage tätigen, mit nur 12 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Studienreihe im Jahr 2012. „Ich möchte Anglerinnen und Anleger ermutigen, das Potenzial ihrer Geldanlagen weiter auszuschöpfen - ohne auf Sicherheit verzichten zu müssen.“, so Kessler weiter. Wer keine Zeit oder Lust habe, sich intensiv mit Finanzthemen zu beschäftigen, solle sich dringend beraten lassen.
„Gerade in jüngeren Jahren kann man bei einem längeren Anlagehorizont auch auf renditestärkere Anlageformen wie Fonds oder eine Fondsrente setzen. Diese Anlageformen verbinden den tendenziell steigenden Wunsch nach Rendite mit dem schon seit Jahren ausgeprägten Sicherheitsbedürfnis. Wichtig ist dabei eine gute Beratung, bei der die Anlageziele berücksichtigt werden“, unterstreicht Kessler.