Die beiden Schweizer Traditionsversicherer Helvetia Holding AG und Baloise Holding AG planen eine Fusion unter Gleichen. Das neue Unternehmen soll künftig unter der Flagge Helvetia Baloise Holding AG laufen. Mit mit einem kombinierten Geschäftsvolumen von rund 20 Milliarden Franken soll der neue Player zur zweitgrößten Versicherungsgruppe der Schweiz und zugleich zum größten Arbeitgeber der Branche im Land werden. Darauf haben sich die Verwaltungsräte der beiden Konzerne einstimmig geeinigt. Das geht aus einer Ad hoc-Mitteilung hervor.

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Die Fusion soll auf Augenhöhe geschehen und werde als «Merger of Equals» strukturiert. Als Basis dafür wird die aktuelle Marktbewertung beider Unternehmen herangezogen. Im Ergebnis soll ein europaweit bedeutender Versicherer entstehen, der durch strategische Schlagkraft und Synergien überzeugen will. Durch die Verschmelzung erhoffen sich die Unternehmen jährliche Synergien in Höhe von rund 350 Millionen Franken vor Steuern, zusätzlich zu bereits geplanten Effizienzprogrammen. Diese Einsparungen sollen unter anderem durch eine stärkere Integration im Vertrieb, optimierte Betriebsprozesse und abgestimmte IT- und Kapitalanlagestrategien realisiert werden. Gleichzeitig erwartet man eine deutliche Steigerung der Cash-Generierung und eine Erhöhung der Dividendenkapazität um rund 20 Prozent bis zum Geschäftsjahr 2029.

Trotz der Größe soll die neue Helvetia Baloise auf kulturelle Kontinuität setzen. Beide Unternehmen betonen die kulturelle Nähe, die gemeinsamen Werte und die ähnliche strategische Ausrichtung. Das Ziel ist eine harmonische und reibungslose Integration, bei der keine Seite dominiert. Der zukünftige Hauptsitz der Gruppe wird in Basel sein. Der bisherige Helvetia-Sitz in St. Gallen soll aber ein bedeutender Standort bleiben. Der Name des fusionierten Unternehmens soll beide Marken reflektiern.

Der Verwaltungsrat soll des neuen Unternehmens soll aus 14 Mitgliedern bestehen. Dieser wird gespeist durch jeweils sieben von Helvetia und sieben von Baloise. Den Vorsitz übernimmt Dr. Thomas von Planta (Baloise), Vizepräsident wird Dr. Ivo Furrer (Helvetia). CEO wird Fabian Rupprecht (Helvetia). Stellvertreter und Head of Integration wird Michael Müller (Baloise). Weitere Schlüsselpositionen sind mit Matthias Henny (CFO, Baloise) und André Keller (CIO, Helvetia) besetzt.

Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt verschiedener Genehmigungen. So müssen unter anderem die Aktionäre beider Gesellschaften noch zustimmen. Ebenso bedarf es der Zustimmung durch aufsichts- und kartellrechtliche Behörden. Mit der Patria Genossenschaft habe bereits der größte Anteilseigner von Helvetia ihre Unterstützung signalisiert. Der Vollzug der Fusion sei für das vierte Quartal 2025 geplant, heißt es in der Meldung.

Dr. Thomas von Planta, Verwaltungsratspräsident der Baloise Holding AG, sprach von einem "Meilenstein in der Geschichte der Schweizer Versicherungswirtschaft. Die Fusion sei der "nächste logische Schritt […] auf dem Weg zu einem führenden europäischen Versicherer und zur zweitgrössten Versicherungsgruppe der Schweiz."

"Gemeinsam werden wir eine deutlich stärkere Marktposition haben als die zwei mittelgrossen börsenkotierten Versicherungsgruppen bisher. Grösser, profitabler und mit attraktiven Vorteilen für all unsere Stakeholder können wir die künftigen Herausforderungen noch besser meistern.", ergänzt Dr. Thomas Schmuckli, Verwaltungsratspräsident der Helvetia Holding AG.