Wie wird die Versicherungsbranche am 3. Februar 2030 aussehen? Diese Frage haben wir im vergangenen Jahr der Branche gestellt und eine Vielzahl von Antworten erhalten. Außerdem haben wir mit den Verantwortlichen bei Google, Meta oder IBM darüber gesprochen und auch mit Zukunftsforschern, Professoren und verschiedenen Experten. Dies führte schließlich zu einer gleichnamigen Podcast-Trilogie.

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In diesem Jahr sprechen wir mit den Vorständen der Versicherungsbranche ausführlich über das gleiche Thema. Dieses Mal war Dr. Patrick Dahmen, ehemaliger Vorstand bei Axa und HDI, Unternehmensberater und Vorstandsvorsitzender des InsurLab Germany, zu Gast und wir sprachen u.a. über die folgenden Themen:

  • Wie sieht die Versicherungsbranche 2030 aus?
  • Wie sieht die Customer Journey des Versicherungskunden aus?
  • Wollen Kunden ihre Daten mit Versicherungen teilen?
  • Wie läuft die Schadensmeldung 2030 ab und wie schnell werden Schäden geregelt?
  • Wird das Metaverse 2030 relevant sein?
  • Werden BigTechs wie Amazon, Meta, Apple & Co. eine Gefahr für Versicherer?
  • Welche neuen Versicherungsprodukte werden in Zukunft entstehen?
  • Werden wir 2030 immer noch mit Systemen aus den 80er & 90er Jahren arbeiten?
  • Welchen Einfluss wird KI haben?
  • Wie sieht die Unternehmenskultur in der Versicherungsbranche im Jahr 2030 optimal aus?
  • Was ist das größte Problem beim Wandel der Unternehmenskultur?
  • Wieviel Faxe werden am 3. Februar 2030 in der Versicherungsbranche versendet?
  • Was möchten Sie ihrem Zukunfts-Ich sagen, wenn es das hier hört?

„Was wir heute qualifizierte Leads nennen, wird sich um den Faktor 100 verändern“

Dr. Patrick Dahmen, früherer Vorstand bei Axa und HDI, bietet heute mit Valytics Beratungsdienste für Versicherer an, um sie auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Zudem ist er Vorstandsvorsitzender des InsurLab Germany, was ihn zu einem Experten für die Zukunft der Versicherungsbranche macht. In unserem Gespräch haben wir verschiedene Themen diskutiert, darunter die Customer Journey und die zukünftige Beratung. Dahmen betont, dass Vermittler keine Angst vor dem Aussterben persönlicher Beratung haben müssen.

Hierzu erklärt er: "Ich glaube nicht an den Abgesang der persönlichen Beratung." Besonders bei komplexen Produkten wie Sachversicherungen, Gewerbeversicherungen und Lebensversicherungen sei es wichtig, dass Beraterinnen und Berater den Kunden das Thema näherbringen. Für transaktionale Produkte wie Reiserücktrittsversicherungen oder Kfz-Versicherungen sei jedoch keine persönliche Beratung erforderlich. Dahmen prognostiziert eine starke Zunahme von "Embedded Insurance" in der Zukunft, wobei das Zusammenspiel von einfachen Produkten, künstlicher Intelligenz und größerer Datenautonomie dazu führt, dass BigTechs einen relevanten Marktanteil über Embedded Insurance gewinnen. Er sagt: "Ich glaube, dass Amazon, Apple & Co. einen größeren Teil des Versicherungsmarktes über Embedded Insurance abschöpfen werden."

Die wachsende Datenautonomie und die verbesserte Leistungsfähigkeit künstlicher Intelligenz führen dazu, dass Kunden in der Customer Journey "vorqualifiziert" werden. Dahmen erklärt: "Was wir heute qualifizierte Leads nennen, wird sich um den Faktor 100 verändern. Und die Beratungen und Vertriebe, die das am besten bewältigen, werden signifikante Vorteile bei Abschlüssen, Cross Selling, Kundenbindung und Kundenzufriedenheit generieren." Wie genau er sich die Customer Journey 2030 vorstellt, welche Daten man wo und wie erheben kann und muss und welche Rolle bspw. Chatbots spielen, erzählt er am besten selbst im Podcast.

In diesem sprechen wir neben den genannten Themen auch darüber, wie Versicherer es in Zukunft schaffen können nicht austauschbar zu werden, warum eine Snack-Versicherung von Supermärkten in Singapur auch für Deutschland interessant sein könnte oder was der große Datenschatz Versicherern mit dem Gold von Onkel Dagobert zu tun hat. Darüber und über vieles mehr sprechen wir im Podcast. An dessen Ende frag ich auch ihn, wie viele Faxe die Versicherungsbranche am 3. Februar 2030 wohl noch versenden wird und was er seinem Zukunfts-Ich mitteilen möchte. Das gesamte Gespräch finden Sie hier. Hören Sie es sich an – es lohnt sich!

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