Wie wichtig der passende Krankenversicherungs-Schutz ist, zeigten in der Vergangenheit bereits mehrere Umfragen, über die Versicherungsbote berichtete. So zeigte eine Erhebung der Gothaer 2017,

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  • dass jeder vierte Deutsche schon einmal einen Arzt im Ausland konsultieren musste
  • dass sich 25 Prozent der Befragten Medikamente im Urlaub besorgen mussten
  • dass sich 5 Prozent der Urlauber stationär im Krankenhaus unterbringen ließen
  • dass 2 Prozent der Urlauber auf einen Krankenrücktransport angewiesen waren.

2018 legte eine Erhebung der Generali-Tochter Europ Assistance nahe, dass viele Deutsche ohne zusätzlichen Auslandsreisekranken-Schutz verreisen. Auf die Frage „Gegen welche der folgenden Risiken sind Sie bei einer Reise in der Regel versichert“, antwortete nur etwa jeder zweite Befragte (55 Prozent): „gegen eine Erkrankung oder einen Unfall“. Weit mehr Umfrageteilnehmer sichern sich stattdessen gegen eine Autopanne ab oder einen häuslichen Notfall - also etwa mit einer Hausratversicherung, wenn zu Hause eingebrochen wird. Bei diesen Punkten antworteten immerhin 62 Prozent, sie seien entsprechend abgesichert.

Wie riskant es ist, ohne zusätzlichen Krankenversicherungsschutz ins Ausland zu verreisen, wird deutlich, wenn man sich die möglichen Kosten eines Krankenrücktransports vor Augen führt. In diesem Sinn betätigte sich der ADAC als ‚Augenöffner‘ und veröffentlichte jüngst konkrete Zahlen aus der eigenen Praxis (siehe Grafik). Demnach ist bei einem Intensivtransport mit Ambulanzflugzeug mit folgenden Kosten zu rechnen:

  • von Australien oder Neuseeland aus: 350.000 Euro
  • von Nord- und Südamerika aus: 180.000 Euro
  • von Kanarischen Inseln aus: 60.000 Euro
  • Doch auch ein bodengebundener Transport im Krankenwagen aus einem der Nachbarländer kann sehr teuer sein. Als Beispiel führt der ADAC einen Rettungstransport mit Arztbegleitung aus St. Moritz in der Schweiz nach München an: Hier ist mit 2.450 Euro Kosten zu rechnen.


    Hauptursachen für die Krankenrücktransporte

    Im vergangenen Jahr half der ADAC Ambulanz-Service insgesamt 47.473 verletzen und kranken Urlaubern. Für 10.286 organisierte er einen Krankenrücktransport in eine Klinik in der Heimat. Hauptursachen für die Krankenrücktransporte waren in knapp 60 Prozent der Fälle Verletzungen, 16 Prozent gingen auf Herz-Kreislauf Erkrankungen und acht Prozent auf Schlaganfälle zurück. Die restlichen Diagnosen teilen sich auf in Bandscheibenprobleme, Lungenerkrankungen, Infektionen, urologische und gynäkologische oder neurologische Erkrankungen.

    Die Verbraucherschutzorganisation Bund der Versicherten (BdV) empfiehlt u.a., beim Auslandsreisekrankenschutz darauf zu achten, dass keine Summenbegrenzungen für den Krankenrücktransport festgelegt sind. Erhöhte Aufmerksamkeit sollte auch den konkreten Formulierungen entgegen gebracht werden. So übernehmen manche Versicherer bzw. ältere Vertragswerke den Krankenrücktransport nur dann, wenn er „medizinisch notwendig“ ist. Besser ist laut BdV die Formulierung: „medizinisch sinnvoll und vertretbar“.

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    Auslandsreisekrankenversicherung: Auch beim ‚kleinen Grenzverkehr‘ empfehlenswert

    Der Schutz einer Auslandskrankenversicherung ist aber nicht nur bei längeren Aufenthalten im Ausland wichtig. Auch, wer nur zum Einkaufen oder für einen Ausflug ins benachbarte Ausland reist, sollte eine solche Versicherung in Betracht ziehen. „Denn bei einem Unfall oder plötzlicher Krankheit ist man nicht in allen Fällen über die gesetzliche Krankenkasse abgesichert. Wenn beispielsweise Wanderer oder Skifahrer in unwegsamem Gelände oder gar aus einer Gletscherspalte geborgen werden müssen, braucht man diese Versicherung, um nicht auf den Kosten sitzen zu bleiben“, warnt der ADAC.

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