Die Rechtsschutzversicherung erfüllt eine wichtige soziale Funktion: Sie ermöglicht jedem Bürger die Wahrnehmung seiner rechtlichen Interessen ohne Rücksicht auf das hiermit verbundene Kostenrisiko. In der Vergangenheit hatten es die Anbieter aber nicht leicht. Eine erste Klagewelle wurde durch die Banken- bzw. Finanzkrise ab 2007 verursacht. Auch die Corona-Pandemie sorgte für einen wahren „Schaden-Tsunami“ – Betriebsschließungen, aber auch Entlassungen oder stornierte Reisen ließen die Schadenaufwendungen in die Höhe schnellen (Versicherungsbote berichtete).

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Den Schaden-Super-GAU aber verursachte in den zurückliegenden Jahren der so genannte „Diesel-Gate“ – Streitigkeiten um Diesel-Manipulationen bei VW und den Tochterfirmen. Kosten stiegen seit Beginn des Skandals 2015 bis Ende 2022 auf insgesamt 1,5 Milliarden Euro (Versicherungsbote berichtete). Insbesondere in 2020 zeigten sich die Probleme der Klagewellen – die halbe Branche schrieb damals rote Zahlen; die Schaden-Kosten-Quote bzw. Combined Ratio (CR) der Branche kletterte auf ungünstige 101,87 Prozent (Versicherungsbote berichtete).

2022 ein Jahr zum Durchatmen

In 2022 aber konnte die Branche aufatmen. Zwar zeigte sich schon 2021 eine tendenzielle Besserung – die Rechtsschutzversicherung rettete sich auf eine durchschnittliche CR von 95,55 Prozent. In 2022 aber sichert ein CR-Schnitt von 88,96 Prozent endgültig einen genügenden Abstand von der gefährlichen Schaden-Kosten-Marke von 100-Prozent, ab der die Unternehmen rote Zahlen schreiben.

Außerdem macht das versicherungstechnische Ergebnis (vor Veränderung der Schwankungsrückstellung) in 2022 einen großen Sprung – von 9,05 Mio. Euro auf 19,50 Mio. Euro.

Versicherungsbote stellt die Rechtsschutz-Marktführer vor

2022 ist somit ein Jahr, in dem die Branche aufatmen kann. Wer aber dominierte in diesem Jahr den Markt? Dies wird in der aktuellen Bildstrecke des Versicherungsboten vorgestellt.

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Alle Daten sind dem „Branchenmonitor Rechtsschutzversicherung 2017-2022“ der V.E.R.S. Leipzig GmbH entnommen, der die 25 größten Rechtsschutzversicherer (98 Prozent des Marktes) anhand von Kennzahlen analysiert. Das Analyse-Instrument kann mit weiteren Ausgaben des Branchenmonitors kostenpflichtig bei den Leipziger Experten bestellt werden.