Welche Vorstellungen haben die Deutschen zur Zahnhygiene - und sind Vorurteile verbreitet, die der Zahngesundheit eher schaden können? Dieser Frage ist die DA Direkt erneut in einer repräsentativen Studie nachgegangen: Durchgeführt hat sie der Marktforscher infas quo mit Online-Interviews. Ein Schwerpunkt lag diesmal auf der Zahnpflege bei Kindern. Und hier zeigt sich, dass in vielen Haushalten noch immer Methoden angewendet werden, die der Zahngesundheit eher schaden können.

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Süßigkeiten und Fruchtsäfte nach dem Zähneputzen

Insgesamt lassen 81 Prozent der Befragten ihre Kinder zwei Mal täglich die Zähne putzen, wie der Versicherer per Pressetext mitteilt. Allerdings kontrollieren nur gut 60 Prozent, ob die Kleinen dabei ihr Gebiss auch gründlich genug und mit der richtigen Technik reinigen. „Dabei ist vor allem bei Nachwuchs im Alter von bis zu 9 Jahren das Nachputzen besonders wichtig. Der Grund: Meistens entwickeln Kinder erst während der Grundschulzeit die motorischen Fähigkeiten, die feinen und koordinierten Putzbewegungen richtig auszuführen“, informiert die DA Direkt.

In gut jedem fünften Haushalt (19 Prozent) lassen die Eltern das Zähneputzen auch mal ausfallen, wenn das Kind quengelig wird. Und auch nach dem Zähneputzen zeigen sich die Eltern keineswegs konsequent: 18 Prozent gestatten danach noch einen kleinen Snack, nicht selten Schokolade oder Bonbons, und in etwa jedem siebten Haushalt (14 Prozent) gibt es vor dem Einschlafen noch Fruchtsäfte zu trinken. „Viele Eltern halten den `Fruchtzucker´ in Getränken für unschädlich. Die Fructose in Fruchtsäften entspricht allerdings faktisch einer Zuckerlösung. Kinder sollten Fruchtsäfte deshalb nur verdünnt zu den Mahlzeiten und auf keinen Fall nach dem Zähneputzen und vor dem Einschlafen trinken“, sagt Christian Brodhun, Zahnzusatz-Versicherungsexperte der DA Direkt.

DA Direkt Studie 2023

Ein weiteres Ergebnis: Mütter zeigen sich beim Zähneputzen genauer als Väter. 83 Prozent lassen ihre Kids zweimal täglich putzen und 68 Prozent kontrollieren dabei regelmäßig. Für die Kinderzähne berge das ein hohes Risiko: „Vor allem nachts vermehren sich bei mangelnder Reinigung Bakterien in der Mundhöhle und erzeugen Plaque“, warnt der Versicherer. In die Auswertung zur Zahngesundheit bei Kindern flossen die Antworten von zweihundert Haushalten mit Kindern im Alter bis zu zwölf Jahren ein.

Es drohen Zahnfehlstellungen

Als Folge schlechter Zahngesundheit bei Kindern drohen nicht nur Karies und Zahnschmerzen. Auch dauerhafte Schäden sind möglich, wie Zahnärzte wiederholt betonen. So sind die Milchzähne Platzhalter auch für die Zähne im Erwachsenengebiss: Fällt ein Milchzahn aus, so kann sich unter Umständen der Kieferknochen nicht richtig ausbilden, es drohen Fehlstellungen des Gebisses: Die später ein Kieferorthopäde wieder korrigieren muss.

Ein weiteres Ergebnis: Viele Eltern nehmen an, dass fluoridhaltige Zahnpasta ihrem Kind schaden kann. Fast ein Viertel der Befragten (23 Prozent) vermeidet diese Zahnputzprodukte. Häufiger Grund dafür: Sie verwechseln Fluorid mit dem giftigen Fluor. Laut Stellungnahme der Bundeszahnärztekammer hat die zunehmende Verbreitung fluoridhaltiger Zahnpasten zu einem sehr deutlichen Rückgang von Karies bei Kindern und Jugendlichen geführt.

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Allenfalls bei einer ständigen Fluoridaufnahme bei Kindern unter 8 Jahren, die mehr als Doppelte der empfohlenen Zufuhr beträgt, steigt das Risiko zur Bildung von weißlichen Schmelzflecken (Zahnfluorose), die aber nicht mit gesundheitlichen Nachteilen verbunden sei. Wie bei anderen Wirkstoffen auch gilt: Die Dosis macht’s. Für Erwachsene wäre Fluorid schädlich, wenn sie auf einmal zwei bis drei Tuben Zahnpasta schlucken würden. Also nicht, wenn sie damit Zähneputzen: sondern wenn die Zahnpasta komplett aufgegessen wird.

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