Die Hansemerkur-Gruppe hat ihre Geschäftszahlen für das Jahr 2022 veröffentlicht. Die Hamburger Versicherungsgruppe konnte im vergangenen Jahr Bruttobeitragseinnahmen in Höhe von 2,6 Milliarden Euro einfahren. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Minus von 22,2 Prozent.

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Seine laufenden Beitragseinnahmen konnte der Konzern im vergangenen Jahr mit einem Plus von 7,2 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro steigern. Gleichzeitig rutschten die Einmalbeiträge um 80,5 Prozent auf etwa 218.000 Euro ab. Dadurch rutschte der Konzernjahresüberschuss um 27,2 Prozent auf 98,1 Millionen Euro ab. Ein neuer Bestwert sei beim Konzern-Eigenkapital erreicht worden. Dieses sei um etwa 100 Millionen Euro auf jetzt 1,059 Milliarden Euro gestiegen. Der Kundenbestand habe bei 11,6 Millionen Versicherten gelegen. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

Im Hauptgeschäftsfeld der HanseMerkur, der privaten Krankenversicherung (PKV), wuchsen die Beitragseinnahmen auf 1,8 Milliarden Euro und stiegen damit um 3,7 Prozent. Bei den Vollversicherten zählt die Hanse einen Neuzugang von 9.601 Personen. Das entspricht einem Plus von 28,3 Prozent gegenüber Vorjahr. In diesem Segment habe der Versicherer das 21. Jahr in Folge einen Netto-Zuwachs feiern können. Die Zahl der Zusatzversicherten sei um gut 4.000 Personen gewachsen.

Die Beiträge in den Schaden- und Unfallsparten stiegen um 10,5 Prozent und liegen damit bei 97,9 Millionen Euro. Das Geschäft mit Policen im Bereich Reise und Freizeit habe stolze 45,9 Prozent zulegen können. In diesem Segment seien 267,6 Millionen Euro Beiträge eingenommen worden. In der Leben-Sparte sanken die Bruttobeitragseinnahmen im Vergleich zu 2021 um 69,2 Prozent auf 400,2 Millionen Euro. Dies sei auf das rückläufige Geschäft mit Einmalbeiträgen zurückzuführen. Hier fielen die Beiträge um 80,5 Prozent auf 217,7 Millionen Euro. „Wir haben im vergangenen Jahr angekündigt, dass wir das Einmalbeitragsgeschäft 2022 deutlich herunterfahren. Nach drei sehr starken Einmalbeitragsjahren haben wir nun wieder verstärkt auf laufende Beiträge umgestellt, um die Solvenz zu schonen.“, erklärte Vorstandsvorsitzender Eberhard Sautter.

HanseMerkur-Ergebnisse in der Übersicht:

  • Der Jahresüberschuss sinkt um 27,2 Prozent auf 98,1 Millionen zu
  • Der Gesamtumsatz fällt um 22,2 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro
  • Das Eigenkapital kletterte um 11,5 Millionen auf 1,059 Milliarden Euro
  • Kundenzahl liegt bei 11,6 Millionen Kunden

Für das laufende Geschäftsjahr vermeldet der Versicherer gute Nachrichten. So seien im ersten Quartal rund 250.000 neue Versicherte hinzugewonnen worden. Bis auf das Geschäftsfeld „Risiko & Altersvorsorge“ hätten alle anderen Bereich zulegen können. Während der Krankenversicherer in diesem Zeitraum ein Beitragsplus von 7,9 Prozent einfuhr, sind es bei der Reiseversicherungs-Tochter 21,7 Prozent Plus. Das Geschäftsfeld Schaden und Unfall legte um 21,8 Prozent zu. Beim Lebensversicherer gab es erneut rückläufige Zahlen. Hier sanken die Beiträge um 58,9 Prozent. Das sei auf den Zinsanstieg zurückzuführen, der mit einer starken Absenkung der Einmalbeiträge einherginge.

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Dennoch sieht die Gruppe das Geschäftsjahr wegen der anhaltenden geopolitischen Konflikte und der Volatilität der Finanzmärkte als äußerst herausfordernd an. Deshalb möchte sich der Versicherer als zuverlässiger Stabilitätsanker aufstellen. „Insbesondere im Krankenversicherungsmarkt haben wir uns viel vorgenommen. Wir sind zuversichtlich, dass wir unser strategisches Mittelfristziel, in die Top 10 der deutschen privaten Gesundheitsversicherer aufzusteigen, bereits in diesem Jahr realisieren können“, gibt Sautter den Ausblick auf 2023. Als mittelfristiges Ziel seien Beitragseinnahmen von über drei Milliarden Euro ausgewiesen. Dieses Ziel solle 2025 erreicht werden. Beim Konzernjahresüberschuss werde mit einem ähnlichen Ergebnis wie im Vorjahr gerechnet. Ob die Marke von 100 Millionen Euro wieder überschritten werde, hänge unter anderem von der weiteren Entwicklung des Kapitalmarktes als auch der Konjunktur und Inflation ab.

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