★★★★☆ RICH DAD POOR DAD von Robert T. Kiyosaki (gebundene Version) war tatsächlich mein erstes Finanzbuch – allerdings als Taschenbuch. Mit 16 Jahren bekam ich es geschenkt. Und damit hielt ich das erste Mal ein Sachbuch statt eines Romans, Thrillers oder Krimis in den Händen. Bis heute bin ich der Person sehr dankbar für diese Buchempfehlung. Denn es hat mein Leben nachhaltig verändert! Vielleicht handelte es sich dabei auch um einen frühen Impuls für mich, später ebenfalls anderen gute Bücher ans Herz zu legen.

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Offen gestanden bin ich der Meinung, dass Rich Dad Poor Dad zur Pflichtlektüre in jeder Schule erklärt werden sollte. Denn ich bin davon überzeugt, dass es allen Schülern, aber auch deren Müttern und Vätern etliche interessante Impulse vermitteln kann. Der Autor stellt wirklich wichtige Ideen und Systeme vor. Doch davon erfährt man in der Schule und selbst in der Universität nur in den seltensten Fällen etwas. Falls das bei euch anders war, könnt ihr euch glücklich schätzen. Bei mir war es nicht der Fall. Auch ein Grund, weshalb ich heute selbst in die Schulen gehe und damit direkt an der Basis finanzielle Bildung vorantreibe.

Der Autor Robert T. Kiyosaki kann wie kaum ein anderer auf einfache Art und Weise Wissen durch eingängige Geschichten, Lektionen und Bilder vermitteln. So wird es selbst für Kinder verständlich. Er beschreibt die zwei Wege, die jedem Menschen in unserer westlichen Welt offenstehen. Und er geht darauf ein, worin die beiden sich unterscheiden: das Unternehmertum und das Angestelltendasein.

Welchen dieser Wege möchten wir einschlagen? Das müssen wir alle früher oder später selbst entscheiden. Ich bin allerdings ganz der Meinung des Autors: Die meisten von uns sind sich gar nicht darüber bewusst, dass sie einst diese Entscheidung für sich getroffen haben. Sie haben die Weggabelung niemals wahrgenommen. Sie wurden in gewisser Weise von der Gesellschaft und ihrem Umfeld gelenkt und sind in einen der beiden Bereiche hineingerutscht. Nun kommen sie da aber in den meisten Fällen nicht mehr so leicht heraus. Denn wir Menschen mögen nur in den seltensten Fällen Veränderungen. Viel zu schnell gewöhnen wir uns an die Vorzüge eines vermeintlich bequemen Lebens.

Wie können wir der einst getroffenen Entscheidung entkommen? Wie können wir überhaupt feststellen, welche Wahl wir „damals im Wald“ getroffen haben? Und ob es die richtige für uns war? Das skizziert Robert T. Kiyosaki in seinem Buch. Außerdem beantwortet er die Frage: Warum geht es so vielen Menschen in unserem Land trotz all der Möglichkeiten deutlich schlechter als einigen anderen? Und er klärt auf: Es sind nicht die bösen Reichen, die an allem schuld sind. Vielmehr sind der Mangel an finanzieller Bildung und das fehlende Verständnis für Unternehmertum das Problem.

Dieser Mangel und das fehlende Verständnis wiederum sind auf unser Bildungssystem zurückzuführen. Nicht die bösen Finanzvertriebe, Banken und Konsumwerbungen treiben die Menschen in den finanziellen Ruin und binden sie in undurchsichtigen Verträgen. Es sind die unmündigen Bürger, die diese Entscheidung selbst treffen. Denn auch nichts zu unternehmen, ist eine Entscheidung!

Dieses Buch richtet sich vor allem an die Menschen, die heute noch nicht mit ihrem Leben zufrieden sind. Die etwas verändern möchten oder noch am Anfang ihres Lebens stehen. Gerade wer sich noch vor dem Scheideweg befindet, kann sich mit dem enthaltenen Wissen einiges an Lehrgeld ersparen. Diese Menschen finden hier neben Gründen für ihre aktuelle Situation vor allem Impulse, wie es weitergehen könnte.

Auch Eltern kann man dieses Buch nur von ganzem Herzen nahelegen. Auf dass sie ihre Kinder zu mündigen Bürgern erziehen, die finanzielle Bildung für sich nutzen und ihr Wissen später teilen!

Zwischenzeitlich möchte ich aber noch einen Appell aussprechen: Beklagt euch bitte nicht. Versucht lieber zu verstehen, warum die Dinge so sind, wie sie sind. Und überlegt, was ihr selbst zu ihrer Verbesserung beitragen könnt. Als ich dieses Buch damals für ein renommiertes Medienhaus empfohlen habe, bekam ich viele böse Nachrichten von verbitterten Menschen. Sie beklagten sich über die angeblich ausweglose Lage und machten sich über mich lustig. Dabei verschwendeten sie mehr Zeit mit Meckern als für das Lösen des Problems vonnöten gewesen wäre.

Ich kann nicht mehr tun, als euch immer wieder auf so großartige Bücher aufmerksam zu machen. Aber ihr habt die Möglichkeit, meine Botschaft zu streuen. Teilt meine Beiträge und kauft die Bücher (gerne auch über meine Links, denn mit einem Buchblog verdient man bekanntlich nicht das große Geld bei gleichzeitig sehr großem Aufwand). Und verschenkt sie an so viele Menschen wie möglich. Nichts mache auch ich lieber.

Geld ist nur eine Idee. Wenn Sie mehr davon haben wollen, müssen Sie nur Ihr Denken ändern. Jeder Selfmademan hat einmal klein angefangen, mit einer Idee, und hat dann etwas Großes daraus gemacht. Dasselbe gilt auch fürs Investieren. Es bedarf nur ein paar Dollar, um anzufangen und aus diesem Startkapital etwas Großes zu machen. Ich habe schon so viele Menschen getroffen, die ihr Leben lang dem ganz großen Geschäft hinterherjagen oder versuchen, große Summen für das ganz große Geschäft anzuhäufen, aber das ist meines Erachtens töricht. Viel zu oft habe ich mit ansehen müssen, wie unerfahrene Investoren die ganze goldene Gans auf einen einzigen Deal gesetzt haben und dann einen Großteil des Wertes schnell verloren haben. Sie mögen gute Arbeiter gewesen sein, aber sie waren keine guten Investoren.

Ausbildung und Wissen über Geld sind wichtig. Fangen Sie früh an. Kaufen Sie Fachbücher. Besuchen Sie Seminare. Üben Sie. Fangen Sie klein an.“ Robert Kiyosaki

An dieser Stelle ein paar Worte zum Autor:

Robert Kiyosaki ist Amerikaner japanischer Herkunft der vierten Generation, geboren und aufgewachsen auf Hawaii. Er entstammt einer prominenten Pädagogenfamilie. Sein Vater war Leiter des Erziehungswesens im Bundesstaat Hawaii. Nach Beendigung der Highschool setzte Kiyosaki seine Ausbildung in New York fort. Nachdem er sein Studium abgeschlossen hatte, heuerte er beim US-Marinekorps an und ging als Offizier und Kampfhubschrauberpilot nach Vietnam.

Nach Kiyosakis Rückkehr aus dem Krieg begann seine berufliche Karriere. 1977 gründete er eine Gesellschaft, welche die ersten Nylon-„Surfer“-Brieftaschen mit Klettverschluss auf den Markt brachte. Dieses Produkt entwickelte sich zu einem weltweiten Millionengeschäft. Er und seine Produkte wurden in den Magazinen Runner's World, Gentleman's Quarterly, Success Magazine, Newsweek und sogar im Playboy vorgestellt.

1985 wurde er Mitbegründer eines internationalen Ausbildungsunternehmens. In sieben Ländern vermittelt es Tausenden von Interessierten Fachkenntnisse zum Thema Handel und Investieren.

Im Alter von 47 Jahren zog sich Kiyosaki aus dem Berufsleben zurück und widmete sich seiner Leidenschaft – dem Investieren. Besorgt über die wachsende Kluft zwischen den Besitzenden und den Mittellosen, konzipierte er das Brettspiel Cashflow. Darin erlernen die Teilnehmer das „Geld-Spiel“, das zuvor nur den Reichen bekannt war. Für dieses innovative pädagogische Spiel wurde Kiyosaki ein US-Patent zuerkannt.

Eine kleine Sache muss ich an dem Buch aber noch bemängeln: den Part der Investitions- und Steuerbeispiele. Die sind natürlich – aufgrund der Herkunft des Autors – sehr stark US-lastig. Dadurch bieten sie wenig handfeste Tipps für deutsche oder europäische Investoren. Für mich ist dieses Buch daher ein reines Mindset-Werk. Darüber hinaus stören mich die permanenten Anmerkungen am Rand des Buches. Manche davon sind schlichtweg falsch und andere wiederum irreführend. Anfangs habe ich dem Buch noch volle fünf Sterne gegeben, heute muss ich das auf immer noch sehr gute vier korrigieren.

Um ein Verständnis von Investmentstrategien aufzubauen, empfehle ich stattdessen eher andere Bücher.

Offen gestanden hat aber kein anderes Buch meinen Lebensweg so sehr verändert wie Rich Dad Poor Dad. Denn es markiert den Anfang einer beispiellosen Flut von neuen Büchern und meines Wegs zur finanziellen Bildung.

Heute sitze ich hier und kann mit Stolz behaupten, dass man mir nicht mehr so leicht etwas im Bereich Finanzen vormachen kann. Ich habe Wissen aus nunmehr über 600 Büchern zu den Themen Finanzen und Persönlichkeitsentwicklung gesammelt. Und das schützt mich vor windigen Verkäufern und halbwissenden Bloggern. Auch das Thema Steuererklärung ist für mich kein Buch mit sieben Siegeln mehr.

Aber nicht nur das: Die Ansätze von Robert T. Kiyosaki haben meinen Wissensdurst geweckt. Gemeinsam mit der darauffolgenden Literatur hat das bewirkt, dass ich heute sagen kann: Ich habe meinen Weg selbst geebnet. Meine Kompassnadel ist justiert und führt mich durch alle Unwägbarkeiten. Das Erreichen meiner Ziele ist nur noch eine Frage der Zeit. Das gilt sowohl auf emotionaler und intellektueller wie auch finanzieller Ebene. Dieses Gefühl ist unbeschreiblich schön und befreiend. Mit dieser Erkenntnis verstehe ich auch Konfuzius, der einst sagte:

Der Weg ist das Ziel.“ Konfuzius

Das alles gibt mir enorm viel Kraft und Selbstbewusstsein. Daher kann ich jeden nur ermuntern, sich ebenfalls auf den Weg zu machen und gute Bücher zu lesen. Viele von uns tun immer so beschäftigt. Dabei beschäftigen sie sich den ganzen Tag nur mit den Zielen anderer. Ihre eigenen vernachlässigen sie so lange, bis diese in Vergessenheit geraten sind.

Ich kann mir kein kleines Kind vorstellen, das jemals sagen würde: „Mein großes Ziel ist es, ein Leben lang für die Ziele anderer zu arbeiten.“ Auch wenn das für einige nun ein schwieriger Start und eine üble Erkenntnis sein könnte: Schafft euch Freiraum und Zeit für euch und eure Liebsten. Ihr wollt am Lebensende beim Gang durch euer Museum nicht vermissen, was ihr alles eigentlich immer schon gewollt, jedoch nie gewagt habt. Liebt und lebt euer Leben. Und wenn ihr es nicht lieben könnt, dann ändert es. Solange ihr auch nur noch einen einzigen Atemzug übrig habt, ist es nicht zu spät. Der Weg ist das Ziel. Er bietet die Erfüllung, die ihr euch wünscht und ersehnt. Und ihr glaubt gar nicht, wie viele schöne Zufälle auf eurem Weg auf euch warten werden! Startet jetzt. Ihr werdet es nicht bereuen.

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Celine Nadolny (*1997)Celine Nadolny (*1997)... ist begeisterte Büchereule, 12-fach preisgekrönte Finanzbloggerin, Wirtschaftsstudentin und Deutschlands einflussreichste Sachbuchkritikerin.bookoffinance.de/Celine Nadolny ist mit Book of Finance Deutschlands einflussreichste Sachbuchkritikerin. Ihr Wissen aus knapp 700 gelesenen Büchern bildet die Grundlage für wissenschaftlich fundierte Finanzbildung. Mit mehr als 300 rezensierten Sachbüchern erhielt sie mittlerweile 12 Branchenpreise und ist somit die meistausgezeichnete Finanzbloggerin der DACH-Region. Celine möchte so viele Menschen wie nur möglich dazu inspirieren, mehr zu lesen, ihre Finanzen in die Hand zu nehmen und ein erfüllteres Leben zu führen. Außerdem sagt sie der Vielzahl von fragwürdigen Quellen und schlechten Büchern auf den Markt den Kampf an. Ihre Mission ist dabei stets von Unabhängigkeit, Ehrlichkeit und Hilfsbereitschaft geprägt. Mit ihren 25 Jahren hat sie es so bereits zur Vize-Miss Germany 2022 und auf die Liste der Forbes 30-Under-30 geschafft.

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