Die Generali blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Der operative Gewinn zog 2022 um 11,2 Prozent an, sodass der Versicherer mit Sitz im italienischen Triest einen Rekordwert von 6,5 Milliarden Euro erzielen konnte. Unter dem Strich konnte der Versicherer aber nur etwas mehr als im Vorjahr verdienen, denn das Konzernergebnis lag mit 2,912 Milliarden Euro nur 2,3 Prozent über dem Vorjahres-Wert. Gründe dafür, dass das Konzernergebnis nicht mithalten konnte, sind unter anderem notwendige Abschreibungen auf Kapitalanlagen sowie auf das Russland-Geschäft.

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Der operative Gewinn resultiert zum Teil aus höheren Prämien und höheren Erträgen aus dem Zinsgeschäft, nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) im letzten Jahr mehrfach den Leitzins anhob, um auf die hohe Inflation zu reagieren. Damit zogen auch die Zinsen am Kapitalmarkt wieder an. Im Umkehrschluss bedeutet dies jedoch auch, dass Kundinnen und Kunden des Versicherers teils mit Prämien-Erhöhungen konfrontiert waren. Speziell in der Industrieversicherung, aber auch im Geschäft mit KMU und Privatkunden habe man die Prämien raufgesetzt. Freuen können sich die Aktionäre: Die Dividende pro Aktie wird um neun Cent auf 1,16 Euro pro Aktie erhöht.

In der Lebensversicherung konnte die Generali deutlich zulegen. Hier stieg das operative Ergebnis um satte 25,1 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro. Ein Grund ist, dass sich der Versicherer im Geschäft mit kapitalbildenden Policen mittlerweile komplett auf fondsgebundene Produkte konzentriert, was höhere Margen verspricht. Auch muss der Versicherer wegen der steigenden Zinsen weniger Rückstellungen bilden. Die gebuchten Bruttoprämien im Leben-Segment erreichten 52,9 Milliarden Euro, was sogar einen leichten Rückgang gegenüber 2021 bedeutet (-2,4 Prozent). Sogar das Neugeschäft zeigt ein deutliches Minus von 12,6 Prozent. Der Barwert der Leben-Neugeschäftsprämien nach Present Value of New Business Premiums (PVNBP) sank auf 46,3 Milliarden Euro.

Überblick der Generali-Geschäftsergebnisse 2022 (Englisch)generali.com

In Summe stiegen die gebuchten Bruttoprämien auf 81,5 Milliarden Euro: Das sind 1,5 Prozent mehr als im Vorjahr (75,8 Milliarden). In der Schaden- und Unfallversicherung stiegen die Prämien ebenfalls stark um 9,8 Prozent. Das Verhältnis von Beitragseinnahmen und Kosten für Schäden und Verwaltung entwickelte sich hingegen ungünstig. Die Schaden-Kosten-Quote der Generali stieg im Berichtszeitraum um 2,4 Prozentpunkte auf 93,2 Prozent an. Die Solvabilitätsquote sank leicht von 227 auf 221 Prozent: Dennoch hob der Versicherer im Pressetext explizit seine Finanzkraft hervor. Weitere Details sind auf der Webseite der Generali Gruppe in englischer Sprache einzusehen.

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