Als die Bundesregierung die Fokusgruppe Altersvorsorge einsetzte, eilten sich die Verbände von Marktteilnehmern Stellungnahmen abzugeben. So schrieb beispielsweise Karolin Schriever, Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), in einem Gastbeitrag für die Börsen-Zeitung: „Wir sind zuversichtlich, dass hier die richtigen Personen zusammenkommen und praktikable Lösungen erarbeiten werden.“ Nur, um gleich im nächsten Satz nachzuschieben, dass ein staatlicher Fonds nicht die Alternative zur „bewährten dritten Säule des Rentensystems“ sein könne. Es sei nicht nötig, das Rad neu zu erfinden, schreibt Schriever. Damit Menschen im Alter ihren Lebensstandard sichern können, seien Anpassungen in der privaten Altersvorsorge nötig. Welche Anpassungen das sind, führte die Vorständin gleich mit auf:

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  • Absenkung der Garantievorgaben, um „attraktive Anlagemöglichkeiten zu schaffen und Anbieter zurückzuholen“
  • Entbürokratisierung des Zulageverfahrens
  • Preisbildung am Markt statt eines festen Kostendeckels

Damit allein, wäre der DSGV „auf Linie“ zu älteren Forderungen aus der Branche. Doch Schriever kann neben der Stärkung von Wohneigentum noch einen Punkt auflisten, der so bislang noch nicht in der Debatte um die Zukunft der privaten Altersvorsorge in Deutschland auftaucht: „Die bisherigen Systeme Riester und Rürup sollten zu einem Produkt zusammengelegt werden.“

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Gegenüber dem Handelsblatt legte Schriever nun nach: Riester- und Rürup-Rente seien zwei völlig unterschiedliche Produkte. „Wir sehen in beiden Nachteile, aber auch positive Elemente. Das Beste aus beiden Welten könnte miteinander verbunden werden“, so Schriever. Zu den bereits vor Jahreswechsel geforderten Garantieabsenkungen äußert sich Schriever gegenüber dem Handelsblatt so: „Besser wäre es, die Menschen könnten freier über die Garantie entscheiden. Je nachdem, was für [S]ie persönlich die passende Lösung ist.“

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