Die Vorstandsetagen deutscher Unternehmen werden weiblicher. 109 weibliche Vorstandsmitglieder arbeiten in den Vorstandsetagen der DAX-, MDAX, und SDAX-Konzerne – 17 mehr als vor einem Jahr. Das berichtet aktuell das Prüfungs- und Beratungshaus EY Deutschland anhand einer eigenen Auswertung.

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Dennoch sind die Männer nach wie vor in der Überzahl. Der Anteil von Managerinnen in den Vorstandsetagen der DAX-, MDAX- und SDAX-Unternehmen liege aktuell bei 15,5 Prozent – und damit 2,3 Prozentpunkte höher als vor einem Jahr und sogar gut doppelt so hoch wie vor vier Jahren (7,9 Prozent), berichtet EY weiter. 109 der insgesamt 705 Vorstandsmitglieder sind zum Stichtag 1. Januar 2023 weiblich. Allerdings stünden damit einer Top-Managerin noch immer sieben männliche Kollegen gegenüber.

Positiv: Die großen börsennotierten Konzerne im DAX nehmen eine Vorreiter-Rolle ein. Der Frauenanteil liege hier mit 21,2 Prozent deutlich höher als bei Konzernen des SDAX (12,4 Prozent) und des MDAX (12 Prozent). Von den 22 neuen Vorständen, die im letzten Jahr berufen wurden, waren bei den DAX-Unternehmen die Hälfte Frauen (11).

„Es tut sich etwas in den Vorständen, immer mehr Top-Managerinnen schaffen es in die Spitzengremien der börsennotierten Unternehmen Deutschlands. Das ist enorm wichtig für die Vielfalt und damit letztlich auch für die erfolgreiche Arbeit der Konzerne", kommentiert Markus Heinen, Leiter des Bereichs People Advisory Services bei EY. "Doch die Entwicklung ist weiter sehr langsam, es bleibt bei allem Positiven der Eindruck, dass der Fortschritt schneller gehen könnte und müsste. Aktuell sieht sich in den Vorständen eine Frau sieben Männern gegenüber. Dabei gibt es genug Managerinnen, die sich in Führungspositionen behaupten können“, so Heinen.

Bei der Neubesetzung von Vorstandsposten achten die Konzerne in Deutschlands Top-Index offenbar stärker auf Ausgewogenheit der Geschlechter als dies Konzerne der anderen beiden Indizes tun, berichtet Heinen. So waren 50 Prozent der neuberufenen Mitglieder des Vorstands im DAX weiblich. Im MDAX liege der Frauenanteil bei den Neubesetzungen bei 35 Prozent, im SDAX nur bei 30 Prozent.

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Inzwischen hat indexübergreifend jedes zweite Unternehmen (51,9 Prozent) mindestens eine Frau im Vorstand – vor einem Jahr waren es 46,5 Prozent. Auch hier gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Indizes: Im DAX haben fast neun von zehn Konzernen (85 Prozent) mindestens ein weibliches Vorstandsmitglied, in SDAX (43 Prozent) und MDAX (38 Prozent) sind es dagegen knapp vier von zehn Unternehmen.

mit Pressematerial EY

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