Seit 2017 war die laufende Verzinsung bei der Versicherungskammer stetig gesunken. Damals hatte der Wert noch bei 2,25 Prozent gelegen. In drei Schritten wurde der laufende Zins schließlich auf den aktuellen Wert von 1,5 Prozent gekürzt.

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Nun vermeldet der Konzern Versicherungskammer wieder positive Nachrichten. Denn für das kommende Jahr steht bei der Bayern-Versicherung Lebensversicherung eine Anhebung der laufenden Überschussbeteiligung um 0,75 Prozent-Punkte an. Die Gesamtverzinsung setzt sich aus der laufenden Verzinsung in Höhe von 2,25 Prozent sowie den nicht garantierten Schlussüberschüssen inklusive Mindestbeteiligung an den Bewertungsreserven und inklusive Kostenüberschuss in Höhe von 0,55 Prozent bei laufenden Beiträgen beziehungsweise 0,5 Prozent bei Einmalbeiträgen zusammen.

Bei den kapitalmarktorientierten Produkten sollen Neuverträge gegen laufenden Beitrag eine Gesamtverzinsung von 2,80 Prozent bzw. 2,75 Prozent bei Einmalbeiträgen auf das Sicherungsvermögen erhalten. Die Erhöhungen würden sich besonders stark auf sicherheitsorientierte Produkte wie WachstumGarant und FlexVario mit einem Chance-Profil von 90 Prozent auswirken. Die Erhöhung der laufenden Überschussbeteiligung solle nicht nur für Neukunden gelten. Die neuen Werte sollen für alle Verträge, die seit 2012 abgeschlossen wurden, gelten. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

„Wir gehen von einer dauerhaften Trendwende aus und reagieren entsprechend schnell“, sagt Dr. Robert Heene, Vorstandsmitglied im Konzern Versicherungskammer. „Es ist unser Anspruch, die Ertrags- und Risikoposition für unsere Kund*innen und uns zeitnah und vorausschauend anzupassen.“

Die Anhebung der Verzinsung könnte zum Teil auch auf die Bündelung der kleineren Lebensversicherer zurückzuführen sein. Denn bereits zum 1. Januar 2021 waren sämtliche Anteile der Öffentliche Lebensversicherung Berlin Brandenburg und der Saarland Lebensversicherung von der Versicherungskammer und der Saarland Feuerversicherung an die Bayern-Versicherung übergangen. Nach dem die Finanzaufsicht BaFin grünes Licht erteilt hatte, wurden die beiden kleineren Unternehmen rückwirkend zum Jahresbeginn 2021 auf die Bayern-Versicherung Lebensversicherung AG verschmolzen. Mit diesem Schritt sollte die Marktposition gestärkt werden.

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Zuletzt hatten bereits einige Unternehmen die Zahlen für 2023 gemeldet. So halten Alte Leipziger, Athora, Axa, Ideal und Nürnberger ihre Verzinsung für das kommende Jahr stabil. Die letzte bemerkenswerte Erhöhung hatte es im Jahr 2020 gegeben. Damals hatte Run-Off-Versicherer Athora die laufende Verzinsung von 2,75 Prozent auf 3,0 Prozent angehoben und bietet seither eine Gesamtverzinsung von 4,0 Prozent an.

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