Hintergrund: 2020 – das Jahr eins des Corona-Lockdowns – war für das Neugeschäft der Lebensversicherer eine ziemliche Flaute. Denn damals wurden 436.164 Policen weniger als im Vorjahr verkauft (minus 8,6 Prozent). Auch das Annual Premium Equivalent (APE) – die Jahressumme laufender Beiträge für neu eingelöste Versicherungsscheine mit dem Zehntel der Summe aller Einmalbeiträge – nahm in 2020 ab: von rund 9,37 Mrd. Euro auf rund 9,30 Mrd. Euro (Versicherungsbote berichtete). In 2021 aber normalisierte sich das Neugeschäft wieder.

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2021: “Business as usual” mit normalisiertem Wachstum

Denn in 2021 konnte der Absatz um 194.323 Verträge gesteigert werden – demnach wurden 4.809.439 LV-Policen an die Frau oder den Mann gebracht. Das bedeutet einen Zuwachs um 4,21 Prozent. Auch das Annual Premium Equivalent wächst in der Folge wieder: auf 9,74 Mrd. Euro, was eine Zunahme um 4,8 Prozent bedeutet. Damit ist die Flaute von 2020 wieder ausgeglichen.

Marktkorrektur bei Einmalbeiträgen

Dennoch gab es auch eine Marktkorrektur: Und zwar beim Neugeschäft gegen Einmalbeitrag. Verursacht wird der Rückgang des Geschäftsvolumens wesentlich durch die Allianz: Um 22 Prozent fuhr Deutschlands Marktführer das Einmalbeitragsgeschäft zurück. Das machte sich auch am Annual Premium Equivalent der Allianz bemerkbar: Es sank von 2,65 Mrd. Euro in 2020 auf 2,18 Mrd. Euro in 2021 (minus 17,8 Prozent). Grund ist die bewusste Entscheidung, insbesondere beim Neugeschäft gegen kurzlaufende Einmalbeiträge zu bremsen, weil die Produkte nicht mehr als nachhaltig gelten.

Dennoch setzen einige Versicherer auch bei Einmalbeiträgen auf Wachstum – allen voran die Ergo Vorsorge (Neugeschäft gegen Einmalbeitrag plus 141,46 Prozent) und die HanseMerkur (Neugeschäft gegen Einmalbeitrag plus 134,34 Prozent).

Versicherungsbote stellt Unternehmen mit dem höchsten APE vor

Wer aber hat, in absoluten Zahlen, das höchste Annual Premium Equivalent der Branche in 2021? Dies wird in einer neuen Bildstrecke des Versicherungsboten vorgestellt. Alle Zahlen sind dem aktuellen MAP-Report mit der Nummer 926 entnommen: Einem Bilanzrating der Lebensversicherungen mit Kennzahlen der Jahre 2017 bis 2021.

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Ob das Neugeschäft weiter auf diesem Niveau bleiben kann, steht allerdings in den Sternen. Denn insbesondere die Inflation durch den Russland-Ukraine-Krieg macht den Unternehmen Sorgen: langfristige Vorsorge und Absicherung werden in Krisenzeiten tendenziell in die Zukunft vertagt. Das wird auch an der Stimmung in den Unternehmen ersichtlich: Laut aktuellem Ifo-Konjunkturtest Versicherungswirtschaft beurteilen nur noch 15 Prozent ihre Ertragslage im Sommer 2022 als günstig (Versicherungsbote berichtete).