Deutschland altert, die Lebenserwartung steigt. Das wirkt sich auch auf die Bezugsdauer der Altersrenten aus, wie Zahlen der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV) zeigen. 21,72 Jahre lang bezogen Ruheständler demnach 2021 im Schnitt ihre Altersrente, wie aktuell die BILD-Zeitung berichtet. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 21,51 Jahren (Versicherungsbote berichtete). Aufgrund der höheren Lebenserwartung haben Frauen eine längere Rentenbezugsdauer von 23,27 Jahren (2020: 23,18 / 2019: 23,09). Bei Männern liegt sie mit 20 Jahren (2020: 19,78) niedriger.

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Wie die Zeitung weiter berichtet, sind derzeit 31.351 Rentenempfänger älter als 100 Jahre. Eine Rentenbezugsdauer von 60 Jahren und mehr können 1.200 Rentenempfänger vorweisen. 50 Jahre und länger sind 11.998 Menschen im Rentenbezug.

Wie sich die Dauer des Rentenbezugs in den letzten Jahren entwickelt hat, zeigt die untenstehende Grafik (ohne die jüngsten Zahlen aus dem Jahr 2021).


Rentenbezugsdauer und Lebenserwartung werden oft falsch eingeschätzt

Erst im Herbst 2021 ließ der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) untersuchen, wie Deutsche ihre Lebenserwartung und damit auch die Rentendauer einschätzen (Versicherungsbote berichtete). Zentrales Ergebnis: Die Deutschen unterschätzen ihre Lebenserwartung teilweise deutlich. Jeder fünfte Befragte (19 Prozent) setzt seine Lebenserwartung und damit die Rentendauer um mehr als zehn Jahre zu niedrig an. Mit Blick auf die Altersvorsorge kann das fatale Folgen haben. So warnte Peter Schwark, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des GDV: „Wer die Rentendauer unterschätzt, sorgt möglicherweise unzureichend vor.“

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