Monatelang brodelte die Gerüchteküche, nun ist es Gewissheit: Athora kauft von Axa ein Portfolio von Renten- und Kapitallebensversicherungen der ehemaligen DBV-Winterthur Leben (DWL). Für das Neugeschäft sind diese Tarife geschlossen und sollen ein verwaltetes Vermögen von 19 Milliarden Euro umfassen.

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Der Kaufpreis von 610 Millionen Euro zeige einen „erheblichen Abschlag auf die Eigenmittel“, schreibt Athora zu der geplanten Transaktion. „Einschließlich der erwarteten 50 Millionen Euro Gewinn aus dem Portfolio für das Jahr 2022 wird Axa Deutschland insgesamt voraussichtlich 660 Millionen Euro erhalten“, so das Unternehmen weiter.

Run-off mit 5 Jahren Übergangsphase

Die Vereinbarung sieht vor, dass Axa Deutschland den betroffenen Bestand bis zum Abschluss der Transaktion auf ein „gut kapitalisiertes Unternehmen“ überträgt, das anschließend von Athora übernommen wird.

Die Übertragung der Bestände soll in einer fünfjährigen Übergangszeit schrittweise erfolgen. In dieser Zeit wird Axa Investment Managers bestimmte Asset- Management-Dienstleistungen für Athora Deutschland erbringen, teilte das Unternehmen mit. Diese Dienstleistungen sollen vornehmlich den Bereich der Investment-Grade-Anleihen betreffen.

Stimmen die zuständigen Gremien und Aufsichtsbehörden zu, würde Athora Deutschland über ein verwaltetes Vermögen von 24 Milliarden Euro und 1,1 Millionen Kunden verfügen.

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Der Run-off der Axa wäre hierzulande die drittgrößte Transformation von Leben-Altbeständen an einen externen Dienstleister. 2018 hatte zunächst die Generali rund vier Millionen Policen an den Bestandsabwickler Viridium abgetreten, 2022 gab dann die Zurich bekannt, ebenfalls Policen der Zurich Deutscher Herold mit einer Deckungsrückstellung von 20 Milliarden Euro an Viridium zu geben.

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