Warum sprechen wir über sie, statt mit ihnen zu reden? Bieten wir jungen Leuten doch die Bühne, schenken wir ihnen unser Ohr und Handeln. Ist es eigentlich nicht sinnvoll, eine Mindestquote an jungen Menschen in unsere politischen Entscheidungsgremien zu holen, die den Interessen der rund 36 Millionen unter Vierzigjährigen ganz natürlich Gehör verschaffen? Wie schon bei der Schuldenbremse könnte man eine Art „Gerechtigkeitszusatz“ in unserer Verfassung festschreiben, dass Entscheidungen immer vor dem Hintergrund der langfristigen Auswirkungen auf die nachfolgenden Generationen zu treffen sind. Durch die Institutionalisierung der Generationenfairness müssten Kriterien gesellschafts-, sozial-, umwelt- und wirtschaftspolitischer Natur von Anfang an besser abgewogen werden. Und die einseitige Diskussions- und Entscheidungskultur hätte endlich ein Ende.

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2. Zur Teilhabe befähigen

Die Jugend ist voll Initiative und Tatendrang. Das Wohl ihrer Umgebung, Soziales, Werte und der eigene Schaffensdrang sind ihnen wichtig, wie zahlreiche Jugendstudien bestätigen. Darauf sollten wir bauen. Im Vergleich zu vielen Generationen zuvor, haben wir das Glück, dass die junge Generation immer mündiger und eigenständiger denkt, handelt und lebt.

Setzen wir doch Vertrauen in die Eigenverantwortung der jungen Leute. Bei großen gesellschaftlichen Themen und Entwicklungen sollte es doch unser Anspruch sein, den Nachwuchs so zu befähigen, dass sie ihre Zukunft und die unserer Gesellschaft frühzeitig selbst gestalten können. Trauen wir ihnen etwas zu und unterstützen wir sie dabei mit bester – und vor allem zeitgemäßer – Bildung, die die Lebenswirklichkeit besser trifft. Viele von ihnen wünschen sich mehr Kenntnisse in Technologie, Finanzen und Unternehmertum. Eben das, was für ein selbstbestimmtes Leben nötig ist. Wissen ist die Basis für Teilhabe – und die Weichen dafür werden schon sehr früh gelegt.

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3. Aus Fehlern lernen

Machen wir es besser! Die Vergangenheit lehrt uns: Ein Bewusstsein für die kritische Auseinandersetzung mit bisherigen Entscheidungen ist unbedingt notwendig. Wir sollten es als Stärke begreifen, eine Fehleranalyse zu erlauben, statt es in ein Eingeständnis von Schwäche umzudeuten. Die Erfahrungen aus Schulden-, Corona- und Klimakrise sind doch eine Chance für uns. Wir haben gesehen, dass es bei großen Herausforderungen wissenschaftlicher Expertise bedarf, um faktenbasiert zu handeln und möglichst unvoreingenommen und frei von weltanschaulichen oder politischen Interessen den Weg zum Ziel zu definieren, statt das jeweilige Ziel in epischen Diskussionen zu hinterfragen. Die Bereitschaft, aus Fehlern zu lernen, stärkt das Vertrauen in die Handlungsstärke unseres Staates und macht die Gesellschaft resilient für kommende Herausforderungen.

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