Daher müssen Unternehmen für nachhaltige Finanzierungen sowohl die Auswirkungen als auch die Risiken ihrer wirtschaftlichen Ziele analysieren und bewerten lassen. Dafür ist es notwendig, die unternehmerische Tätigkeit hinsichtlich der drei Nachhaltigkeitskriterien genau zu überprüfen. Daraus ergibt sich ein ESG-Score, der Auskunft über die tatsächliche Nachhaltigkeitsleistung eines Unternehmens gibt. Sie weisen damit nach, wie sie hinsichtlich Umwelt- und Klimaschutz, sozialen und Governance-Kriterien aufgestellt sind, welchen positiven Impact sie dadurch erzielen, welchen konkreten Beitrag sie bei den allgemeinen Nachhaltigkeitsbemühungen sie leisten und welchen ESG-Risiken sie ausgesetzt sind beziehungsweise welche ESG-Risiken sie durch ihre Geschäftsmodelle verursachen.

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Die G20-Staaten hatten 2021 beschlossen, die großen Unternehmen (ab 1000 Mitarbeitende) strenger an den Klimaschutz zu binden. Das Stichwort sind Green Corporates, also grüne Unternehmen. Die Ausgangslage: Investoren wollen vielfach ihr Kapital nur noch in Green Corporates investiert sehen, sodass Asset Manager überwiegend auch nur noch in Green Corporates anlegen können und wollen. Daraus entsteht das Problem, dass Unternehmen, die nicht als grün gelten, kaum noch Möglichkeiten der Refinanzierung haben. Was also sind die Standards, dass ein Unternehmen sich als Green Corporate bezeichnen darf? Aktuell gibt es, wie bereits erwähnt, kein standardisiertes Bewertungsschema, was zu unterschiedlichen Ergebnisse im Ranking führen kann. Dieser Bewertungsstandard, und somit die Sicherstellung der Glaubwürdigkeit und Transparenz von ESG-Bewertungen, ist aktuell in Ausarbeitung. Die vier großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften diskutieren derzeit ein einheitliches Regelwerk zur Bewertung. Dieser Prozess hat aber noch keine Ergebnisse gebracht.

„Corporate Sustainability“ wichtiger Faktor für sämtliche Stakeholder

Die Nachhaltigkeitsleistung oder die Performance eines Unternehmens im Bereich „Corporate Sustainability“ ist somit ein wichtiger Faktor für sämtliche Stakeholder, zu denen auch die Kapitalgeber gehören. Nachhaltigkeitsindikatoren oder KPIs zur Messung dieser Leistung sind grundlegende und bedeutende Variablen des Unternehmenserfolges und nachhaltiges Wirtschaften ist mehr denn je Stellschraube und Fokus einer zukunftsfähigen Organisation. Gerade die Aktionäre börsendotierter Unternehmen verlangen inzwischen eine angemessene und messbare Abbildung von Klimarisiken in der Berichterstattung. Diese hat somit unmittelbaren Einfluss auf die Finanzierungsfähigkeit eines Unternehmens. Im Fokus steht die systematische Erfassung und Berichterstattung und das konsequente Management der unternehmerischen Nachhaltigkeitsleistung und erstellen Nachhaltigkeitsberichte gemäß den Kriterien der Global Reporting Initiative (GRI) oder des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK).

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Ebenso wichtig für Sustainable Finance sind auch die Corporate Social Responsibility-Richtlinien (CSR). Unter CSR ist die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen im Sinne eines nachhaltigen Wirtschaftens zu verstehen. CSR ist die Verantwortung von Unternehmen für ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft. Durch diese Prüfungen wir die CSR-Grundlage für Sustainable Finance-Maßnahmen hergestellt.

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