Die Generali Gruppe zählt zu den drei größten Versicherern Europas: in Deutschland bekannt, weil die Deutsche Vermögensberatung (DVAG) den Ausschließlichkeitsvertrieb stellt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 zeigt die Gruppe mit Sitz im italienischen Triest Stärke. Der Konzern vermeldet ein operatives Rekord-Ergebnis: trotz Corona-Krise und hoher Schäden.

Anzeige

Auf 5,9 Milliarden Euro kletterte das Betriebsergebnis im Versicherungs-Geschäft, was ein Wachstum von 12,4 Prozent bedeutet. Gewachsen sei man in allen Geschäftsbereichen, wie der Versicherer weiter mitteilt. Nie zuvor habe man im Kerngeschäft so viel erlöst. Auch der Nettogewinn legte zu: ein Konzernergebnis von knapp 2,85 Milliarden Euro bedeutet sogar ein Plus von 63,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

In Summe konnte die Generali 75,8 Milliarden Euro an Bruttobeiträgen einnehmen: ein Plus von 6,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In der Lebensversicherung nahm sie sechs Prozent mehr Beitrag ein, im Schaden- und Unfallgeschäft sieben Prozent mehr Beitrag. Gerade im letztgenannten Segment wurde der Versicherer mit hohen Kosten durch Naturkatastrophen und höhere Schäden in der Kfz-Versicherung belastet. Ein Grund war die Hochwasserkatastrophe im Juli, die neben Deutschland auch weitere Staaten heimsuchte, in denen die Generali aktiv ist. Schwere Stürme in Spanien verursachten dem Versicherer ebenfalls hohe Schäden, auch die Kosten der Corona-Pandemie waren weiterhin hoch.

Gutes Wachstum in der Lebensversicherung

Die Nettomittelzuflüsse im Bereich Leben beliefen sich auf 12,7 Milliarden Euro (+4,4 Prozent), wobei man sich auf die Sparten fondsgebundene Lebensversicherung und Absicherung konzentriert habe. Die Neugeschäftsmarge legte leicht um 0,57 Prozentpunkte zu und stieg auf 4,52 Prozent. Diese Kennzahl weist den Wert des Leben-Neugeschäfts im Verhältnis zum Jahresprämienäquivalent (Summe der Jahresprämien im Neugeschäft und zehn Prozent der abgeschlossenen Einmalprämien) aus.

Einen Verlust weist hingegen das nicht operative Ergebnis aus: Stark vereinfacht das Ergebnis aus Aktivitäten, die nicht zum Kerngeschäft des Versicherers gehören. Das können zum Beispiel Gewinne und Verluste aus Investitionen, Immobilienkäufen und Wechselkursen sein. Hier machte der Versicherer 1,3 Milliarden Euro miese, nachdem er aber im Coronajahr 2021 noch -1,8 Milliarden Euro bilanziert hatte. Die Gründe sind vielfältig: unter anderem hat sich die Generali in den italienischen Wettbewerber Cattolica mit 198 Millionen Euro eingekauft, wodurch zusätzliche Kosten im dreistelligen Millionenbereich entstanden. Auch einen Corona-Fonds richtete Generali in mehreren Ländern ein. Die notwendigen Abschreibungen reduzierten sich gegenüber dem Vorjahr von 530 Millionen auf 251 Millionen Euro.

Darüber hinaus stellte Konzernchef Philippe Donnet ein neues Strategieprogramm für die Jahre 2022 bis 2024 vor, nachdem das alte "Generali2021" ausgelaufen ist. "Lifetime Partner 24: Driving Growth" ist der neue Plan betitelt. Donnet verspricht den Aktionären dabei einen Gewinnzuwachs pro Aktie von sechs bis acht Prozent im Jahr. Vermehrt sollen die Kundengelder auch in grüne Technologien fließen.

Anzeige

"Wir sind dabei, unsere neue Strategie „Lifetime Partner 24: Driving Growth“ umzusetzen, die auf nachhaltiges Wachstum, ein verbessertes Ertragsprofil und die Schaffung von Werten für alle Stakeholder ausgerichtet ist. Ein konsequenter und disziplinierter Kapitaleinsatz, die vollständige Verankerung der Nachhaltigkeit im Unternehmen und verstärkte Investitionen in Technologie und digitale Transformation werden die wichtigsten Faktoren für den Erfolg unseres neuen Plans sein", sagte Donnet. Er kündigte zudem Sofortmaßnahmen an, um Geflüchteten aus der Ukraine zu helfen.

Anzeige