In seinem aktuellen Unternehmens-Rating hat das Analysehaus Ascore Kompositversicherer unter die Lupe genommen. Anhand der letzten drei Jahre (2018-2020) wurden hierfür zehn Kennzahlen herangezogen. Dabei wurde unter anderem bewertet, wie hoch die verdienten Bruttobeiträge, die Eigenkapitalquote, Kostenquote, die Combined Ratio und die Veränderung der Anzahl der Verträge im Bestand ausfällt. Mit dem Rating will das Unternehmen aus Hamburg Aussagen über die wichtigsten Aspekte der Versicherer treffen: Kosten, Solidität und Wachstum.

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Insgesamt sei Geschäftsjahr 2020 für die Kompositversicherer mit leichten Verbesserungen in mehreren Bereichen verbunden gewesen, konstatiert Ascore. Zwar hätte die Branche Verluste bei der Kapitalanlage-Ergebnis-Quote hinnehmen müssen. Dieser Wert misst das Kapitalanlageergebnis im Verhältnis zu den verdienten Bruttobeiträgen und sank von 8,9 Prozent auf 6,0 Prozent. Ebenfalls leicht gesunken seien die durchschnittlichen SCR-Netto-Quoten. Diese lägen nun bei 250,9 Prozent (254,0 Prozent).

Dafür hätten sich aber viele andere Werte verbessert. So hätten die Gesellschaften ihr bilanzielles Eigenkapital insgesamt von 16,15 Milliarden Euro auf 16,85 Milliarden Euro steigern können. Auch die versicherungstechnische Ergebnisquote sei von 5,0 Prozent auf 6,7 Prozent im Jahr 2020 gestiegen. Überdies sei die Brutto-Schadenquote im Vergleich zum Vorjahr um einen Prozentpunkt auf 65,0 Prozent gesunken. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote sei von 93,8 Prozent auf 91,7 Prozent gefallen.

Bei ihrer Benotung kommen die Analysten von Ascore zu einem durchaus respektablen Ergebnis. Denn in der aktuellen Auswertung aus dem Hause Ascore schneiden dagegen immerhin 65 von 74 Unternehmen (87,8 Prozent) mindestens mit einer "sehr guten" Benotung ab.

Neun Versicherer gewinnen den Vergleich

Die Spitzenwertung von sechs Kompassen beziehungsweise „hervorragend“ wurde neun Mal vergeben. Den Platz an der Sonne müssen sich folgende Unternehmen teilen: Arag SE, Concordia, Debeka, HanseMerkur, InterRisk, LVM, Medien-Versicherung, Oberösterreichische Versicherung und VHV erreichten die Höchstbenotung von sechs Kompassen und das bedeutet ein „herausragend“.

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Stolze 22 Versicherer sammeln sich auf dem zweiten Rang und wurden mit fünf Kompassen oder "ausgezeichnet" belohnt. Über diese Bewertung freuen sich die Allianz, Ammerländer, Arag, Barmenia, Continentale, Ergo, Generali, Gothaer, Huk-Coburg, Itzehoer, Münchener Verein, Nürnberger, NV-Versicherung, Ostangler, Provinzial Nord Brandkasse, Signal Iduna, uniVersa, Versicherungskammer Bayern, Volkswohl Bund, Württembergische und Würzburger.

Im Mittelfeld reihen sich in Summe 34 Unternehmen mit einer "sehr guten" Bewertung ein. Insgesamt neun Versicherer finden sich um unteren Ende wieder. Allerdings erhielten die Gesellschaften dennoch drei Kompasse zugesprochen und fahren damit immernoch eine "gute" Bewertung ein. In der letzten Auswertung hatte es noch ein Unternehmen gegeben, dass sich nach der Interpretation von Ascore mit einer "ausreichenden" Bewertung begnügen musste. Doch in der aktuellen Untersuchung gibt es keine "ausreichenden" oder sogar schlechteren Benotungen. Alle untersuchten Ergebnisse sind mindestens "gut".

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Kritik zu den Ratings in der Branche haben wir schon öfter geäußert und auch in dieser Auswertung schreibt Ascore noch einmal: "Nutzen Sie das „ASCORE Gütesiegel“, um mit Ihren Ratingergebnissen zu werben und ein klares Vertrauen bildendes Signal an Vertriebspartner und Kunden senden." Die kompletten Ergebnisse finden Sie auf der Homepage von Ascore.

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