Im Mai 2018 hatte der IT-Dienstleister Softfair das Analysehaus Ascore gekauft. Während der Name Ascore weiterhin Bestand haben soll, wurden andere bestehende Lösungen beider Häuser verknüpft. So wird es künftig kein Softfair-Rating mehr für Kompositversicherer geben. Diese sollen nun, analog zu den Ratings der Kranken- und Lebensversicherer, unter der Flagge Ascore laufen. Dazu seien beide Scoring-Verfahren untersucht, überarbeitet und schließlich vereint worden. Anders als bei den bereits veröffentlichen neuen Ratings werde es bei der Auswertung der Kompositversicherer jedoch nur kleine Anpassungen geben.

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In seinem aktuellen Unternehmens-Rating hat das Analysehaus Ascore Kompositversicherer unter die Lupe genommen. Anhand der letzten drei Jahre (2016-2018) wurden hierfür 21 Kennzahlen herangezogen. Dabei wurde unter anderem bewertet, wie hoch die Abschlusskosten eines Versicherers sind, wie viel Rückstellungen für die Versicherten angespart wurden, um Beitragssteigerungen aufzufangen (RFB-Quote) und wie hoch die Nettoverzinsung der Verträge ausfällt. Mit dem Rating will das Unternehmen aus Hamburg Aussagen über die wichtigsten Aspekte der Versicherer treffen: Kosten, Solidität und Wachstum.

Insgesamt sei Geschäftsjahr 2018 für die Kompositversicherer mit leichten Senkungen in mehreren Bereichen verbunden gewesen, konstatiert Ascore. Demnach hätte die Branche Verluste bei der Kapitalanlage-Ergebnis-Quote hinnehmen müssen. Dieser Wert misst das Kapitalanlageergebnis im Verhältnis zu den verdienten Bruttobeiträgen und sank von 9,50 Prozent auf 8,19 Prozent. Auch die Netto-Schadenquote sei im Vergleich zum Vorjahr (69,02 Prozent) leicht auf 68,46 Prozent gesunken. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote sei in etwa auf dem Vorjahresniveau (94,81 Prozent) geblieben. Diese betrug branchenweit 94,47 Prozent.

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Bei ihrer Benotung kommen die Analysten von Ascore zu einem durchaus respektablen Ergebnis. Denn in der aktuellen Auswertung aus dem Hause Ascore schneiden dagegen immerhin 60 von 73 Unternehmen (83,3 Prozent) mindestens mit einer "sehr guten" Benotung ab.

Neun Versicherer gewinnen den Vergleich

Im Vergleich zum Vorjahr hätten sich elf Gesellschaften um eine Wertungsklasse verbessern können. Für neun andere Anbieter sei das Gesamturteil jedoch schlechter als 2018 ausgefallen. Die Spitzenwertung von sechs Kompassen beziehungsweise „hervorragend“ wurde neun Mal vergeben. 16 Prozent der Anbieter schlossen mit befriedigend oder schlechter ab.

Den Platz an der Sonne müssen sich gleich neun Unternehmen teilen. Concordia, Debeka, Die Haftpflichtkasse, InterRisk, LVM, NV-Versicherung, VHV, Volkswohl Bund und Württembergische erreichten die Höchstbenotung von sechs Kompassen und das bedeutet ein „herausragend“.

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Stolze 24 Versicherer sammeln sich auf dem zweiten Rang und wurden mit fünf Kompassen oder "ausgezeichnet" belohnt. Über diese Bewertung freuen sich die AachenMünchener, Advocard, Allianz, Arag, Arag SE, Auxilia, Axa, Barmenia, Continentala, DEVK, Docura, Europa, Gothaer, HanseMerkur, Huk24, Inter, Itzehoer, Medienversicherung, Nürnberger Beamten, Oberösterreichische, Ostangler Brandgilde, Universa und die VPV.

Im Mittelfeld reihen sich in Summe 37 Unternehmen mit einer "guten" oder "sehr guten" Bewertung ein. Im oberen Mittelfeld mit vier Kompassen finden sich in Summe 27 Versicherer wieder. Immerhin noch 10 Versicherer erhielten drei Kompasse zugesprochen und reihen sich einen Platz niedriger mit drei Kompassen und einer "guten" Bewertung ein.

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Lediglich zwei der untersuchten Unternehmen musste sich nach der Interpretation von Ascore mit einer "ausreichenden" Bewertung begnügen. Mit zwei Kompassen und damit der niedrigsten vergebenen Note musste die Ideal und die Waldenburger Versicherung Vorlieb nehmen. Beide Unternehmen waren schon im Vorjahresrating am Ende des Feldes eingekommen. Die kompletten Ergebnisse finden Sie auf der Homepage von Ascore.

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