„Gemeinsam feiern wir das Konzernjubiläum mit besonderen Initiativen zur Unterstützung der nachhaltigen Erholung in Europa und der Realwirtschaft“, heißt es auf der Internetseite von Generali Deutschland zum diesjährigen Konzernjubiläum. Doch in den Glückwunsch-Chor mischen sich Misstöne.

Anzeige

So berichtet u.a. das Handelsblatt davon, dass Konzernchef Philippe Donnet und Verwaltungsratschef Gabriele Galateri di Genola abgelöst werden sollen. Treibende Kraft dahinter: Die beiden Großaktionäre Francesco Gaetano Caltagirone und Leonardo Del Vecchio. Beide gaben am Wochenende bekannt, einen Aktionärsbindungsvertrag unterzeichnet zu haben. Inhalt des Papiers: Die beiden Unternehmen kündigen in dem Papier an, „ihre jeweiligen Eigeninteressen im Hinblick auf eine profitablere und effektivere Führung des Triester Unternehmens [gemeint ist Generali] besser abzuwägen“. Gemeinsam halten die beiden Unternehmer knapp 11 Prozent. Das ist zwar etwas weniger als Hauptaktionär Mediobanca (12,8 Prozent). Doch auch dort sind Caltagirone und Del Vecchio investiert.

Planen die beiden gar eine Machtübernahme bei dem italienischen Traditionsversicherer? Zumindest der Aktionärsbindungsvertrag schließt so etwas aus. Verpflichtungen zur gemeinsamen Kontrolle über das Unternehmen und Formen der Einflussnahme auf die Geschäftsführung sind ausgeschlossen. Der Vertrag sieht vor, dass sich die beiden Aktionäre vor allem in Bezug auf die Ernennung des neuen Verwaltungsrats beraten. Der Nominierungsausschuss von Generali dafür trifft sich bereits in dieser Woche.

Anzeige

Doch warum sind CEO Philippe Donnet und Verwaltungsratschef Gabriele Galateri di Genola trotz Wachstum und Profitabilität der Generali Group im Visier der Großaktionäre? Caltagirone und Del Vecchio treten beide für eine radikalere Strategie in Bezug auf Wachstum ein. Im Bereich Kauf von Unternehmen bzw. Unternehmensanteilen müsse Generali zulegen.

Anzeige