Die Prüfer vom Analysehaus Morgen & Morgen haben die Bedingungswerke der Unfallversicherungstarife unter die Lupe genommen. Insgesamt wurden 225 Tarife von 61 verschiedenen Anbietern durchleuchtet. Dabei seien die Bedingungen anhand von insgesamt 50 Leistungspunkten bewertet worden. So mussten Tarife für eine Spitzenbewertung beispielsweise bei Unfällen durch Herzinfarkte und Schlaganfälle leisten. Zudem müssten Infektionskrankheiten sowie Gesundheitsschäden durch erhöhte Kraftanstrengung oder Eigenbewegung beziehungsweise Gesundheitsschäden durch Wundinfektionen, Tollwut und/oder Wundstarrkrampf mitversichert sein.

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Der Markt der Unfallversicherung zeige sich über die letzten Jahre hinweg sehr stabil. „Die anhaltende Entwicklung in der Unfallversicherung zeigt sich im sogenannten erweiterten Unfallbegriff. Das bedeutet, dass zu den klassischen Unfallsituationen als Leistungsauslöser auch Vorfälle wie beispielsweise Insektenbisse, Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder andere Auslöser zählen sowie einige weitere sinnvolle Ergänzungen, die den Unfallbegriff zum Vorteil der Versicherungsnehmer erweitern“, erklärt Andreas Ludwig, Bereichsleiter Rating und Analyse.

Ein spannender Aspekt seien die enormen Preisunterschiede. Für einen 30jährigen Versicherungskaufmann, der bei einer Vollinvalidität eine Versicherungssumme von 1.000.000 Euro möchte, kostete beispielsweise der günstigste Tarif ohne Progression 523,60 Euro, während der teuerste Tarif 1.364,88 Euro jährlich kostet. Bei einer Progression von 350 Prozent liege der günstigste Tarif bei 196,05 Euro und der teuerste bei 535,96 Euro pro Jahr.

31 Prozent der Tarife sind "ausgezeichnet"

Insgesamt hätten die Tester ein sehr hohes Niveau beobachtet. Denn 69 mal konnte das Unternehmen aus Hofheim im Taunus die Höchstbenotung von 5 Sternen vergeben, und das bedeutet ein „ausgezeichnet“. Über diese Bewertung freuen sich die Anbieter Adcuri, Alte Leipziger, AmexPool, Arag, Askuma, Barmenia, Basler, Charta, Concordia, Degenia, Dema, Die Bayerische, Die Haftpflichtkasse, Domcura, Generali, Gothaer, Häger, HanseMerkur, Helvetia, Inter, Interlloyd, InterRisk, Janitos, K&M, LBN, NV-Versicherungen, Prokundo, Rhion.digital, SHB, S.L.P. AG, VHV, Volkswohl Bund, Waldenburger, Würzburger und Zurich.

Immerhin 71 Tarife erhielten 4 Sternchen zugesprochen und damit eine „sehr gute“ Bewertung. Diese verteilten sich auf 37 Anbieter. Im Mittelfeld finden sich insgesamt 36 Tarife und damit 16 Prozent der untersuchten Tarife. Immerhin 49 der durchleuchteten Tarife musste sich nach der Interpretation von Morgen & Morgen mit einer unterdurchschnittlichen Bewertung begnügen. Mit 2 Sternchen ("schwach") Vorlieb nehmen mussten Angebote der Adcuri, AIG, Alte Leipziger, Askuma, Barmenia, BGV, Concordia, CosmosDirekt, DEMA, DEVK, Dialog, Die Haftpflichtkasse, Domcura, Häger, HDI, Helvetia, Huk-Coburg, Huk-Coburg-Allgemeine, Interlloyd, InterRisk, K&M, Neodigital, Prokundo, Versicherer im Raum der Kirchen, Volkswohl Bund und Würzburger.

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In der Auswertung wurden acht Angebote mit nur einem Sternchen bedacht. Jeweils zwei Tarife der BGV und der LV1871 sowie jeweils ein Angebot von Askuma, die Bayerische, Inter und WGV wurden als "sehr schwach" eingestuft. Interessierte finden die detaillierte Liste aber auf der Webseite von Morgen & Morgen.

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