Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat neue Sterbetafeln veröffentlicht. Darin enthalten sind Zahlen, welches Lebensalter in den Jahren 2018-2020 neugeborene Menschen erreichen. Demnach erreichten in diesem Zeitraum neugeborene Jungen ein durchschnittliches Alter von 78,64 Jahren. Neugeborene Mädchen leben fast fünf Jahre länger und erreichen ein Alter von 83,40 Jahren.

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Im Vergleich zur vorherigen Sterbetafel 2017/2019 hat sich die Lebenserwartung nur leicht verändert. Für Mädchen sei die Lebenserwartung um etwa 0,04 Jahre gestiegen. Bei den Jungen war der Zuwachs mit 0,01 Jahren noch geringer. Im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre hatte sich die Lebenserwartung um 0,1 Jahr verlängert. Insgesamt sei ein langsamerer Anstieg der Lebenserwartung zu beobachten. Denn bis zur Sterbetafel 2006/2008 hatte die Lebenserwartung Neugeborener jahrzehntelang im jährlichen Durchschnitt noch um rund 0,2 Jahre bei den Mädchen und um etwa 0,3 Jahre bei den Jungen zugenommen. Hauptgrund für die nahezu stagnierende Entwicklung seien die außergewöhnlich hohen Sterbefallzahlen zum Jahresende 2020 im Zuge der zweiten Welle der Corona-Pandemie.

Die nach Bundesländern sortiert höchste Lebenserwartung erreichten neugeborene in Baden-Württemberg. Während Jungen hier im Schitt mit 79,88 Jahre sterben, leben Mädchen 84,25 Jahre. Die niedrigsten Werte wiesen mit 76,48 Jahren Jungen in Sachsen-Anhalt und mit 82,28 Jahren Mädchen im Saarland auf.

Auffällig war die Entwicklung in Sachsen: Im Vergleich zur vorangegangen Sterbetafel 2017/2019 ist die Lebenserwartung dort im Zeitraum 2018/2020 bei beiden Geschlechtern spürbar zurückgegangen. Für neugeborene Mädchen von 83,97 auf 83,83 Jahre, für neugeborene Jungen von 78,07 auf 77,85 Jahre. Sachsen war von der Corona-Pandemie zum Jahresende 2020 durch eine hohe Sterblichkeit besonders stark betroffen. Einen klaren Rückgang gab es auch bei den Mädchen in Bremen von 82,77 auf 82,57 Jahre und bei den Jungen in Berlin von 78,56 auf 78,39 Jahre. In Schleswig-Holstein und in Thüringen ist die Lebenserwartung bei den Mädchen um jeweils 0,2 Jahre angestiegen. In den meisten anderen Bundesländern haben sich – wie auf Bundesebene – nur sehr geringe Änderungen ergeben.

Die Differenz in der Lebenserwartung zwischen den Geschlechtern zugunsten der Frauen ist mit 6,20 Jahren in Mecklenburg-Vorpommern am größten und in Hessen mit 4,31 Jahren am geringsten. Im Schnitt liegt die Differenz in der Lebenserwartung zwischen Frauen und Männern aktuell noch bei 4,76 Jahren. Um die Jahrtausendwende belief sie sich noch auf 6,0 Jahre.

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Auch für ältere Menschen habe die Lebenserwartung weiter zugenommen. Nach der aktuellen Sterbetafel belaufe sich beispielsweise die sogenannte fernere Lebenserwartung von 65-jährigen Männern mittlerweile auf 17,9 Jahre. Für 65-jährige Frauen würden sich statistisch 21,1 weitere Lebensjahre ergeben.

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