Ja, denn keine Antwort ist eben auch eine Antwort und da die Antworten von den 7 teilnehmenden Versicherern bereits eine erhebliche Varianz aufweisen, kann eine höhere Anzahl von Teilnehmern auch nicht mehr zu einem einheitlichen Ergebnis führen.
Auf der Internetseite des Vereins ZfF heißt es auf der Startseite, man verstehe sich als Sprachrohr, Diskussionsforum und Förderer der Finanz-, Versicherungs- und Vorsorgeberatung. Und weiter heißt es, man wolle die Zukunftsfähigkeit und das Image der Branche verbessern und dazu beitragen, dass auch künftige Generationen eine persönliche, fachlich fundierte und neutrale Beratung aus erster Hand in Anspruch nehmen können.
Da fragt man sich schon, worum es dem Verein eigentlich geht? Weshalb bricht man – bevor überhaupt jemand aus dem Verein die Studie gelesen haben kann – dort eine Lanze für Versicherer, die sich bedeckt halten, anstatt sich uns anzuschließen und mehr Transparenz für Versicherte zu fordern?
Offenbar geht es dem Verein eben nicht um das, was man selbst großspurig proklamiert und kommuniziert. Würde man den eigenen Verlautbarungen folgen, hätte man sich unseren Forderungen angeschlossen. Es ist doch absurd, wenn auf der einen Seite Transparenz gefordert wird und auf der anderen Seite die außergerichtliche Leistungsfallbegleitung Grundlage von Geschäftsmodellen ist. Quasi ein Immer-Wieder-Geldprogramm, was natürlich durch die Qualitäts- und Transparenzinitiative zur Berufsunfähigkeitsversicherung von PremiumCircle ins Wanken gerät.
In unserer Umfrage ging es im Übrigen im Bereich der Leistungsprüfung im Wesentlichen nicht um Erfahrungswerte im Umgang mit der Pandemie, sondern um Szenarien, die durch bewusstes oder unbewusstes Fehlverhalten von Kunden und oder Vermittlern zu Dissensen bis hin zu Leistungsablehnungen führen könnten. Und diese Fragen hätte jeder Versicherer im Interesse von Versicherten und Vermittlern beantworten können und müssen. Insofern ist eine Nichtteilnahme oder das Weglassen von einzelnen Antworten eben auch eine Aussage, die es zu bewerten gilt. Sieben Versicherer haben sich erklärt, 52 nicht. Das muss dann jeder selbst bewerten, wie er damit umgeht. Aus Sicht von PremiumCircle ist eine Antwort über die Auslegung der AVB zu Lasten des Versicherten ausreichend, um zu belegen, wie Regelungen ausgelegt werden könnten.

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Der Volkswohl Bund hat sowohl an Ihrer Umfrage teilgenommen, als auch die Stellungnahme des Vereins unterschrieben. Laufen Versicherer, die an Ihrer Umfrage teilnehmen, Gefahr, von Ihnen hinterher ‚in die Pfanne gehauen zu werden‘ wie KMI schreibt?

Grundsätzlich haben wir mit unserer Studie niemanden „in die Pfanne gehauen“. Wenn der Artikel in der „Welt am Sonntag“ das hervorgerufen hat, dann müssen sich alle, die es so sehen, dort beschweren. Wir haben unsere Studie der „Welt am Sonntag“ zur Verfügung gestellt und alle Versicherer wussten von Beginn an, dass die Ergebnisse veröffentlicht werden. Im Anschreiben an die Versicherer, das auf Seite 4 der Studie abgedruckt ist, heißt es:
„Die Auswertung soll Verbrauchern, Vermittlern und Versicherungsunternehmen jenseits der verbandsseitigen Informationen des GDV einen Überblick über die differenzierenden Auswirkungen von COVID-19 auf die Antrags- und Leistungsprozesse der BU-Versicherer bereitstellen. Die Veröffentlichung der Auswertung des Gesamtergebnisses erfolgt unter Nennung aller teilnehmenden und nicht teilnehmenden Versicherungsunternehmen in einem bundesweit führendem Medium.“
Interessant ist, dass weder KMI noch alle anderen Kritiker die Studie gelesen hatten, sondern pauschal auf der Grundlage des Artikels in der „Welt am Sonntag“ geurteilt haben, der nur Teilaspekte der Studie aufgegriffen hat. Auch dieses Verhalten ist ein Spiegelbild einer weitgehend verschwiegenen und zu wenig faktenbasiert agierenden Branche.
Insgesamt enthält die Studie die Antworten der teilnehmenden Unternehmen auf 97 detaillierte Fragen zur Antrags- und Leistungsprüfung. Auf 78 Seiten werden die Ergebnisse anonymisiert dargestellt und bewertet. Das Gesamtfazit fasst die relevanten Ergebnisse aus 8 Teilfazits zusammen und kommentiert diese mit Hinblick auf mögliche Auswirkungen aus Kundensicht.

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