Versicherungsbote: Warum sehen Sie es als Aufgabe des Versicherers, Vermittler bei der Digitalisierung zu unterstützen?

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Thomas Heindl: Wir leben in einer digitalisierten Welt. Zwar wird Beratung immer ein wichtiges Element bleiben, aber wer sich zukunftsfähig aufstellen möchte, muss sich auch auf das veränderte und digitalere Konsumverhalten einstellen. Denn die Kundeninteraktion im B2B2C-Vertrieb wandelt sich weiter. Digitale und persönliche Elemente vermischen sich an fast allen Touchpoints. Das betrifft alle Wertschöpfungsbereiche des B2B2C-Vertriebs, also sowohl Versicherer in der Zusammenarbeit mit Vermittlern und Versicherungsnehmern als auch den Vermittler in seiner Interaktion mit dem Kunden. Vermittler finden bei uns die notwendige Unterstützung, ihr Geschäftsmodell digital und zukunftsfähig aufzustellen. Davon profitieren auch wir als Versicherer. Eine klassische Win-Win-Situation. Wir haben daher bei der LV 1871 früh angefangen, den digitalen Wandel der Versicherungsbranche aktiv mitzugestalten und werden diesen Weg weiter fortsetzen. Das Feedback unserer Geschäftspartner und zahlreiche Auszeichnungen zeigen, dass wir damit den Nerv der Zeit treffen. Das motiviert uns.

Mit Summer- und Winter-School haben Sie auf ein klassisches Webinar-Format gesetzt, jetzt starten Sie Ask-me-anthing-Sessions mit Maklern – was ist der Hintergrund?

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Wir richten unsere Angebote eng an den Bedürfnissen unserer Geschäftspartner aus. Mit den Summer- und Winter-Schools haben wir letztes Jahr über 3.000 Vermittler erreicht und dafür sehr positives Feedback erhalten. Wir sehen aber auch, dass es bei unseren Geschäftspartnern einen verstärkten Bedarf nach Individualisierung, Spezialisierung und damit einhergehend auch Professionalisierung gibt. Darauf reagieren wir und nehmen jetzt die nächste Entwicklungsstufe unserer strategischen Ausrichtung in diesem Bereich. Das bedeutet übrigens nicht, dass wir die klassischen Formate nicht weiterhin anbieten. Für Vermittler, die gerade erst damit beginnen, sich mit ihrem digitalen Auftritt zu beschäftigen, bieten unsere bekannten Webinare-Formate auch weiterhin eine sehr gute Einstiegsmöglichkeit ins Thema. Für Vermittler, die auf dem Weg zum digitalen Geschäftsmodell schon einen Schritt weiter sind, bieten wir jetzt aber zusätzlich die Live-Ask-me-anything-Sessions an. Nach unserem Digitalen Partnerprogramm und den Media Hubs führen wir damit konsequent unseren umfassenden Digital Enabling-Ansatz fort.

Wodurch sich zukunftsfähige Vermittler auszeichnen

Nach einem Jahr Corona-Pandemie und mit Ihrer Erfahrung aus Webinaren: Wo sehen Sie jetzt noch die größten Herausforderungen für Vermittler?



Wer online berät, ist nicht automatisch auch ein digitaler Makler. Denn letztendlich erreicht man damit nur seine Bestandskunden. Um sich zukunftsfähig aufzustellen, geht es im ersten Schritt um die Sichtbarkeit im Netz, die Kundengewinnung und die Kommunikation in den sozialen Medien. Die B2B2C-Digitalisierung hat viele Facetten und damit verbunden ebenso viele digitale Kunden-Touchpoints. Auf Basis des breiten Know-hows, das wir in den vergangenen Jahren transportiert haben, sollte sich jeder Vermittler entsprechend seines Geschäftsmodells für spezifische digitale Kundeninteraktionspunkte entscheiden und diese konsequent ausgestalten. Ob Video, Social-Media-Live-Formate oder digitale Kundenevents – die Möglichkeiten sind vielfältig. Sich dabei treu zu bleiben und sich nicht zu verzetteln ist vielleicht die größte Herausforderung.

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Was müssen Vermittler unbedingt angehen, um zukunftsfähig zu sein?



Vermittler müssen sich mit der Digitalisierung konsequent und vor allem dauerhaft auseinandersetzen. Das ist keine einmalige Sache im Sinne von „ich habe doch jetzt eine Website oder einen Google-My-Business-Eintrag“ und damit ist es dann getan. Der Vermittler der Zukunft hat die Bedeutung der Digitalisierung für sein Geschäftsmodell verinnerlicht und sucht sowohl digital als auch persönlich den Kontakt zu seinen Kunden. Bei der Digitalisierung Schritt zu halten, erfordert kontinuierliches Dazulernen. Es gilt wie bei gesetzlichen oder produktspezifischen Neuerungen immer auf dem aktuellsten Stand zu sein. Nur so erreicht man auch in Zukunft Bestands- und Neukunden.

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