Anfang diesen Jahres zeigte eine PwC-Studie, dass Abrechnungsbetrug im Gesundheitswesen zugenommen hat und Milliarden-Schäden verursacht.

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Die Kernaussage der Studie wurde nun für das Bundesland Sachsen bestätigt. Dort wurde 2019 die Zusammenarbeit der Kassen in Sachen Abrechnungsbetrug vertraglich geregelt und koordiniert. „Damit können einzelne Kranken- und Pflegekassen federführend für nahezu die gesamte GKV Aufgaben übernehmen. Das verkürzt den Ermittlungsaufwand bei Polizei und Staatsanwaltschaft und beschleunigt die Verfahren“, so Silke Heinke, Leiterin der Landesvertretung Sachsen des Verbandes der Ersatzkassen e.V. (vdek), seinerzeit.

Kassenbetrug: Allein in Sachsen 4 Millionen Euro Schaden

Nun stellte Heinke die Erfolge bei der gemeinsamen Ahndung von Abrechnungsbetrug im vergangenen Jahr vor: Die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) deckten Schäden in Höhe von rund 4 Millionen Euro auf - allein in Sachsen. Insgesamt 91 Fälle wurden durch eine GKV-Arbeitsgruppe geprüft. Davon entfielen 46 Fälle auf Heil- und Hilfsmittelerbringer, 32 Fälle auf Pflegedienste und elf Fälle auf Ärzte und Zahnärzte. Bei Apotheken und Krankenhäusern ermittelte die Gruppe in je einem Fall.

Die kassenartenübergreifende Zusammenarbeit lohnt sich und ließ einen breiten Pool an Fallkonstellationen und Fachwissen entstehen: „Durch den Wissenstransfer ergibt sich oft erst ein Bild vom ganzen Ausmaß des Geschehens. Hinter manchem Einzelfall kann ein methodisches Vorgehen stecken“, so Heinke. Auch die intensivierte Zusammenarbeit mit der Generalstaatsanwaltschaft, den Staatsanwaltschaften sowie den Ermittlungsbehörden trage zum Erfolg der gemeinsamen Ermittlungsgruppe bei.

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Mit welchen Methoden die Betrüger dabei vorgingen und wie hoch die von ihnen angerichteten Schäden waren, zeigen vier ausgewählte Fälle in der Bilderstrecke.

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