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Hintergrund: Kennzahlen der Bildstrecke entstammen dem MAP-Report 917 – dem neuen Bilanzrating deutscher Lebensversicherer aus dem Hause Franke und Bornberg. Das Analyse-Instrument kann kostenpflichtig auf der Webseite des Unternehmens bestellt werden. Die Stornoquote gibt hierbei an, wie viele Verträge in Prozent des Bestandes vorzeitig gekündigt, zurückgekauft oder in beitragsfreie Versicherungen umgewandelt werden. Basis für die Berechnung der Quote ist der mittlere Jahresbestand des Geschäftsjahrs.

Bei Bewertung der Quoten sollte einiges allerdings nicht übersehen werden. So kann es laut Report- Autor Reinhard Klages sein, dass die Stornoquote junge und schnell wachsende Unternehmen benachteiligt – ihr Nenner für die Berechnung der Quote sei klein, auch würden viele Stornierungen in den ersten Geschäftsjahren passieren. Zudem können spezifische Geschäftszweige wie die Restschuldversicherung auf die Quote Einfluss nehmen. Denn erhöht ein Versicherungsnehmer die Kreditsumme und bekommt hierfür einen neuen Kreditvertrag, kommt es zu einem neuen Restschuldvertrag – das Auslaufen des alten wird wie eine Stornierung gewertet. Das betrifft beispielsweise den Anbieter myLife. Dessen Stornoquote setzt sich aus dem strategischen Kerngeschäft der Nettotarife und aus dem seit 2016 beendeten und nun auslaufenden Geschäftszweig der Restschuldversicherung zusammen. Die Stornoquote des Geschäftszweigs der Restschuldversicherung ist deshalb erhöht, weil aus technischen Gründen bei einer Erhöhung der Darlehenssumme durch einen neuen Kreditvertrag des Kunden der bestehende Restschuldvertrag ebenfalls endet, dieser als Abgang gerechnet wird und somit als Storno zählt. „Es handelt es sich also nicht um echte Kündigungen seitens der Kunden, sondern spricht im Gegenteil für eine hohe Kundenzufriedenheit und Loyalität durch Fortsetzung der Vertragsverhältnisse“, so myLife gegenüber Versicherungsbote. Im strategischen Kerngeschäft der Nettotarife betrug die Stornoquote nach Anzahl der Verträge und auch nach dem statistischen Jahresbeitrag für das Jahr 2019 2,6 Prozent und liegt damit unter dem vom GDV ermittelten Marktdurchschnitt von 2,68 Prozent.

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