Die meisten Arbeitnehmern ist bewusst, dass die gesetzliche Rente allein kaum ausreichen wird, um im Alter den gewohnten Lebensstandard zu erhalten. Doch das Bewusstsein allein führt noch nicht zum Handeln. Aus welchen Gründen Arbeitnehmer auf die Teilnehme an Entgeltumwandlung verzichten, zeigt eine Deloitte-Studie zur bAV, deren Ergebnisse im November 2020 vorgestellt wurden.

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Mit 38 Prozent wird als häufigster Grund, keine Entgeltumwandlung durchzuführen, das fehlende Angebot vom Arbeitgeber genannt. Der Anteil von Arbeitgebern, die kein Angebot zur Entgeltumwandlung machen, ist nach Angaben der Befragten unter jenen Unternehmen, die eine arbeitgeberfinanzierte Vorsorge anbieten, mit 21 Prozent signifikant niedriger. In der Praxis bieten die Arbeitgeber demzufolge meistens sowohl arbeitgeber- als auch arbeitnehmerfinanzierte Altersversorgungslösungen an - oder keines von beidem.

Dass sich dieser Wert gegenüber den Vorjahren nicht wesentlich verbesserte, stimmt aus mehreren Gründen nachdenklich. Zum einen sind Arbeitgeber seit 2002 verpflichtet, ein Angebot zur betrieblichen Altersversorgung (bAV) bereitzustellen. Die Crux: Der Arbeitnehmer muss danach fragen. Eine Pflicht für den Arbeitgeber, proaktiv auf seine Angestellten zuzugehen, gibt es nicht. Und das führt zum zweiten Grund, der dabei Beachtung verdient: Denn der Arbeitgeber ist noch immer die Top-Informationsquelle, wenn es um das Angebot zur Entgeltumwandlung geht. 66 Prozent der Befragten wurden durch Arbeitgeber oder Personalabteilung auf Entgeltumwandlung aufmerksam. Es folgen Betriebsrat (13 %), Versicherungsvermittler (10 %), Kollegen (9 %) und öffentliche Medien (2 %). Den Arbeitgebern fällt also eine besondere Rolle zu, die sie auch verantwortungsvoll wahrnehmen sollten.

Neben dem fehlenden Angebot des Arbeitgebers gibt es aber auch weitere Gründe, die Arbeitnehmer bisher gehindert haben, an Entgeltumwandlung teilzunehmen. Der am zweithäufigsten genannte Grund lautet schlicht: „Es ist kein Geld übrig“. Diese Antwort gaben 23 Prozent der Befragten. Es folgen:

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  • „Angebot ist nicht attraktiv“ mit 20 Prozent
  • „Habe mich noch nicht darum gekümmert“ mit 19 Prozent
  • „Vertraue dem Angebot nicht“ mit 8 Prozent
  • „Angebot ist nicht flexibel verfügbar“ mit 8 Prozent
  • „Verstehe das Angebot nicht“ mit 6 Prozent

Zur Studie:
Die Deloitte-Studie basiert auf einer repräsentativen Befragung von 2.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.

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