In diese Kerbe schlägt auch MLP: So eindeutig, wie Finanztest es gern hätte, war die Frage nach dem Verbleib in der GKV wohl doch nicht zu beantworten. „Darüber hinaus ist für uns anhand des Studiendesigns und der grob aufgeführten Ergebnisse nicht nachprüfbar, welche Äußerungen die Testkunden gegenüber unseren Beratern tatsächlich im Gespräch getätigt und wie sie die erhaltenen Beraterhinweise dann wieder subjektiv interpretiert haben. In realen Beratungsfällen mit tatsächlich erfolgter Vermittlung einer gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung hingegen wird vom MLP-Berater immer eine schriftliche Dokumentation angefertigt. Darin werden die wesentlichen Aspekte der Beratungsgespräche, darunter die Motivation und der explizit geäußerte Wunsch des Kunden sowie die daraus abgeleitete Beraterempfehlung, festgehalten. In diesem Kontext fällt auf, dass die MLP-Beratungen sowohl in Bezug auf die Analyse der Kundensituation als auch Informationen zur Krankenversicherungen der Finanztest-Studie als gut bewertet wurden“, so MLP auf Versicherungsbote-Anfrage.

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Bei Plansecur freute man sich zwar „über einen zweiten Platz in einem Bericht, der offensichtlich der gesamten Finanzberatungsbranche ablehnend-kritisch gegenüber steht.“ Doch die Bewertung selbst konnte man auch hier nicht nachvollziehen. Ein breiter aufgestelltes Themenspektrum hätte die eigene Beratungskompetenz besser widerspiegeln können, als die Fokussierung auf eine einzelne Frage, so Plansecur.

Auch beim Allfinanzdienstleister Dr. Klein kann man die Ergebnisse von Finanztest nur bedingt nachvollziehen. „Wir wissen nicht, wie genau die Gespräche geführt wurden und was im Speziellen die Kritikpunkte sind“, so Christian Schwegmann, zuständig für das Qualitätsmanagement im Versicherungsbereich. Den Schwerpunkt der eigenen Tätigkeit sieht man im Bereich Baufinanzierung, weshalb der Fokus im Bereich Versicherung eher auf der Absicherung der Immobilie, der Finanzierung, der Arbeitskraft und des Einkommens des Kunden liege, so Schwegmann. Mit Blick auf die Testergebnisse räumt man allerdings ein, dass Beratungsstandards „offensichtlich nicht von allen – zum größten Teil selbstständigen – Vermittlern gleichermaßen erfüllt“ würden. Man wolle deshalb stärker als bisher auf zentrale Ansprechpartner für die Kollegen im Vertrieb setzen und richte ein Kompetenzzentrum für den Bereich Versicherungen ein, das direkt während des Kundengesprächs fachlich unterstützen soll.

Wie stellen Versicherungsmakler Beratungsqualität sicher?

Doch auch unabhängig von den Testergebnissen ist es interessant zu erfahren, wie die Makler die Beratungsqualität innerhalb ihres eigenen Hauses sicherstellen. So setzt man beispielsweise bei Plansecur auf genaue Analyse der Kundenberatung. Diese werden anonymisiert im Team besprochen - ein wichtiger Schlüssel zur Qualitätssicherung findet man bei Plansecur. Bei Hoesch und Partner setzt man ausschließlich auf festangestellte Berater, die „ohne monetären Antrieb“ in die Kundenberatung hineingehen. „Wir stellen keine branchenfremden, sondern ausschließlich top-ausgebildete MitarbeiterInnen ein, die anschließend eine umfassende Personalentwicklung durchlaufen. Zudem übererfüllen wir seit Jahren die - nach IDD geforderten - Weiterbildungsstunden“, so Michael Reeg, Geschäftsführer von Hoesch und Partner, gegenüber Versicherungsbote.

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Aus Sicht von MLP ist vor allem die Qualifizierung und Weiterbildung der Berater sowie die qualitätsgesicherte Partner- und Produktauswahl ein wesentlicher Faktor für die Beratungsqualität. Und bei Dr. Klein, wo sowohl Festangestellte als auch selbstständige Partner den Vertrieb ausmachen, setzt man auf selbstbestimmtes Arbeiten, das gezielt mit Schulungen oder konkreten Praxisleitfäden unterstützt wird.

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