Zudem hat die Brücken-Lösung einen Nachteil. Bei Brücken werden angrenzende Zähne als Pfeiler genutzt, um den Zahn an der gewünschten Stelle zu befestigen. Hierfür ist eine Art Metallgerüst erforderlich. Wenn die umliegenden Zähne ebenfalls kaputt gehen und die Brücke nicht mehr halten können, droht auch der Zahnersatz verlorenzugehen.

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Eine vornehmere Variante für den Zahnersatz bedeuten Implantate. Das sind künstliche Zahnwurzeln, die in den Kieferknochen verpflanzt werden, um darauf den künstlichen Zahn anzubringen: ohne extra Metallgestell. Und das kann teuer werden:

Ein Einzelzahnimplantat kostet inklusive Zahnersatz in der Regel zwischen 1.500 und 3.500 Euro, rechnen die Verbraucherzentralen vor. Dennoch übernimmt die Kasse nur maximal 562 Euro für die Grundversorgung. Der Eigenanteil ist entsprechend hoch: auch nach der Reform. Vor allem, wenn mehrere Zähne ersetzt werden müssen, droht eine „Kostenfalle Zahn“, wie die Verbraucherzentralen ein Infoportal pointiert benannt haben.

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Viele Deutsche sind mit den Kosten für Zahnersatz überfordert. Aus der Haushaltsbefragung „Leben in Europa“ (EU-SILC) des Statistischen Bundesamtes geht hervor, dass fast die Hälfte aller Menschen (48,3 Prozent), die auf einen notwendigen Zahnarzt-Besuch verzichten, dies aus finanziellen Gründen tun. Davon profitieren auch die privaten Krankenversicherer. Mit 16 Millionen abgeschlossenen Zahnzusatzversicherungen zählen diese Verträge zu den erfolgreichsten Produkten der PKV-Branche.

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