Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat die Halbjahresbilanz der von Naturgefahren verursachten Schäden veröffentlicht. Erstmalig seien in die Halbjahresbilanz alle Schäden in der Sachversicherung erfasst worden. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

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„Bislang ist 2020 eher ein unterdurchschnittliches Schadenjahr. Besonders bemerkbar macht sich, dass vor allem Autofahrer von Unwettern mit größeren Hagelschäden verschont geblieben sind“, sagte Jörg Asmussen, Mitglied der GDV-Geschäftsführung.

Insgesamt sorgten Naturgefahren in den ersten sechs Monaten des Jahres für versicherte Schäden von rund 1,5 Milliarden Euro. 1,2 Milliarden Euro der Halbjahresschäden entfallen dabei auf Schäden an Häusern, Hausrat, Gewerbe- und Industriebetriebe. Weitere 250 Millionen Euro wurden durch Schäden an Kraftfahrzeugen verursacht.

Allein das Sturmtief Sabine habe mit gut 675 Millionen Euro zu Buche geschlagen. Insgesamt fielen die sogenannten erweiterten Naturgefahrenschäden durch Starkregen, Überschwemmungen und die Erdgefahren mit rund 100 Millionen Euro bislang unterdurchschnittlich aus. Der langjährige Halbjahresschnitt liegt bei 140 Millionen Euro. Zum Vergleich: 2016 schlugen Überschwemmungen noch mit rund 940 Millionen Euro zu Buche. Anno 2017 hätten Schäden durch Starkregen und Hochwasser gut 300 Millionen Euro verursacht.

Vorsorge gegen Unwetterschäden

Wenn Hausbesitzer ihre Immobilie gegen Hochwasser, Starkregen, Erdrutsch und andere Naturgefahren absichern wollen, reicht eine einfache Wohngebäudeversicherung nicht aus. Zusätzlich muss eine Elementarschadenversicherung abgeschlossen werden, die als eigenständiger Vertrag oder Zusatzbaustein zu einer Wohngebäude-Police erhältlich ist.

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Ein Versicherungsschutz ist grundsätzlich für fast alle Häuser in Deutschland möglich. Denn: 99 Prozent der Gebäude in Deutschland sind problemlos gegen Überschwemmungen und Starkregen versicherbar. Davon geht der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) schon länger aus. Doch nur 45 Prozent aller Hausbesitzer in Deutschland haben ihr Hab und Gut gegen Hochwasserschäden und weitere Elementargefahren abgesichert. Doch die Unterschiede sind zwischen den einzelnen Bundesländern erheblich. Während in Baden-Württemberg 94 Prozent der Gebäude gegen Naturgefahren versichert sind, haben in Bremen gerade einmal 22 Prozent einen entsprechenden Schutz. Die hohe Versicherungsdichte in Baden-Württemberg hat historische Gründe. Schließlich bestand bis zum Jahr 1993 eine Versicherungspflicht gegen Elementarschäden.

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