Für das aktuelle Rating hat Franke und Bornberg zehn Kennzahlen berücksichtigt. Sie sollen einen breit gefächterten Überblick über die Geschäftsentwicklung der einzelnen Krankenversicherer gewährleisten, unterteilt in die Bereiche Erfolg, Sicherheit und Effizienz. Maximal waren so 300 Punkte zu erzielen. Die Ergebnisse des jeweiligen Versicherers wurden als prozentualer Index dargestellt, der das Verhältnis der erreichten Punktesumme zur möglichen Gesamtpunktzahl darstellt (siehe Grafik).

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Um kurzfristige Effekte zu glätten, wurden zudem Fünfjahresdurchschnitte abgebildet: Untersucht wurde der Zeitraum von 2015 bis 2019. Eine Ausnahme bildet die Solvabilität: stark vereinfacht die Ausstattung mit Eigenmitteln im Verhältnis zur Risikolage des Versicherers. Hierfür wurde ein Drei-Jahres-Zeitraum untersucht (2017 bis 2019).

map-Report Nr. 916, Franke und Bornberg

„Unternehmenskennzahlen sind neben Leistung und Preis ein wichtiges Qualitätsmerkmal, denn sie zeigen, ob der Versicherer in den letzten Jahren verantwortungsbewusst und zukunftsorientiert gewirtschaftet hat“, kommentiert Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg und Herausgeber des aktuellen Reportes.

Die PKV stehe in Zeiten von Corona besonders im Spannungsfeld von Zinsentwicklungen, gesellschaftlichem und medizinischem Fortschritt sowie Konjunktur und Arbeitsmarkt, erklärt der Analyst weiter. „Gerade im aktuellen Umfeld, das durch besondere Herausforderungen für das Gesundheitswesen bei gleichzeitig niedrigen Zinsen gekennzeichnet ist, gewinnt die wirtschaftliche Situation des Versicherers als Auswahlkriterium an Bedeutung“, so Franke.

Bei der Wahl der Krankenversicherung sollten potentielle Kundinnen und Kunden aber nicht auf einzelne Kennzahlen achten, sondern auf den Gesamteindruck, so ein Fazit des Textes. Wobei anzumerken wäre: ein weiteres wichtiges Kriterium sollte der Leistungskatalog des jeweiligen Tarifes sein.

Die Krankenversicherer mit dem besten Rating

Die beste Note mit 262 von 300 möglichen Punkten erreicht die Alte Oldenburger. Zwar konnte der Versicherer die Spitzenposition bei den einzelnen Kennzahlen kein einziges Mal erreichen. Jedoch zeigt der Versicherer das beste Gesamtergebnis. Auch in Teilwertungen glänzten die Niedersachsen: Das jeweils drittbeste Ergebnis gab es bei der Verwaltungskostenquote und der Vorsorgequote (Die Quote stellt dar, wie viel Prozent der Bruttoeinnahmen in die Vorsorge für das Alter fließen, sodass Beiträge durch eine vermehrte Inanspruchnahme von Leistungen im Alter nicht steigen).

map-Report Nr. 916 / Franke und Bornberg

Auf Rang zwei platziert sich die LVM mit 246 Punkten, die R+V erreicht mit 242 Rang drei. Auf den Plätzen folgen die Signal Iduna (234 Punkte, Provinzial (232), Hallesche (227) und Universa (226).

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Auffallend ist, dass die Branchen-Schwergewichte sich nicht in der Spitzengruppe positionieren konnte: Auch wenn sie ebenfalls gute Ergebnisse erzielten. Die Debeka als Marktführer platziert sich mit der Note "mm" und 221 Punkten auf Rang acht. Direkt dahinter ist mit der Allianz Private Kranken die Nummer drei auf dem PKV-Markt (nach Beitragseinnahmen) zu finden und erzielt 220 Punkte. Die DKV als zweitgrößter Anbieter auf dem deutschen Markt rangiert gar nur auf dem 18. Rang (186 Punkte). Der aktuelle Map-Report kann auf der Webseite von Franke und Bornberg bestellt werden.

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