Die LV 1871, ein Lebensversicherer auf Gegenseitigkeit, hat seinen eigenen Bestand an Berufsunfähigkeits-Renten danach ausgewertet, was die häufigsten Ursachen sind, weshalb Leistungsempfänger ihren Beruf aufgeben mussten. Das Ergebnis: Die meisten Berufsunfähigen im Bestand der LV 1871 können ihren Job heute aufgrund psychischer Erkrankungen (40 Prozent) nicht mehr ausüben. Diese Ursachen haben sich in den letzten 20 Jahren fast verdoppelt: noch im Jahr 2000 waren sie nur Ursache für 23 Prozent der gezahlten BU-Renten. Die aktuellen Zahlen sind für das Jahr 2018 ausgewertet worden.

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Auf dem zweiten Rang landet Krebs bzw. Tumorerkrankungen mit 22 Prozent der BU-Leistungsempfänger. Auch hier nahmen die Fälle deutlich zu: noch im Jahr 2000 waren Tumore für 17 Prozent der Renten verantwortlich. Auf Rang drei platziert sich jene Ursache, die im Vergleich zu früher am meisten verloren hat: Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates. Im Jahr 2000 noch für knapp jede dritte BU-Rente verantwortlich (33 Prozent), können aktuell circa 18 Prozent aufgrund derartiger körperlicher Gebrechen ihren Job nicht mehr ausüben.

Die häufigsten Ursachen für Berufsunfähigkeit im Bestand der LV 1871.LV 1871

Unfälle landen mit 13 Prozent auf Rang vier der häufigsten BU-Ursachen, gefolgt von Herz- und Gefäßerkrankungen mit sieben Prozent.

Die Zahlen können nicht eins zu eins auf die gesamte Branche übertragen werden: Die Zusammensetzung eines Versicherer-Bestandes hängt zum Beispiel auch von der Zielgruppe und der Annahmepolitik ab. Dennoch zeigen die Zahlen einen branchenweiten Trend:

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Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) weist nicht den gesamten Bestand an BU-Renten aus, sondern zählt die Neurentner der Versicherer. Mit 29 Prozent aller Neuerkrankungen sind psychische Krankheiten demnach wichtigste Ursache für neu anerkannte Invalidität, wobei Berufs- und Erwerbsunfähigkeits-Policen zusammengezählt werden (der Versicherungsbote berichtete).

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