Mehr als 2.400 Personen werden in Deutschland zudem zu den Superreichen mit einem Vermögen von mehr als 100 Millionen US-Dollar gezählt. Und auch hierzulande zeigt sich die soziale Spaltung. In Deutschland liegt der Anteil des Privatvermögens, den die 400.000 Dollar-Millionäre auf sich vereinen, bei 42 Prozent.

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Vermögen der Deutschen auf 7,7 Billionen Dollar geschätzt

Das Finanzvermögen der Deutschen ist von 2018 auf 2019 ebenfalls gestiegen – währungsbereinigt um rund 6,4 Prozent auf 7,7 Billionen Dollar (rund 6,9 Billionen Euro). Das bedeutet Rang 5 im weltweiten Vergleich, denn zusammengerechnet haben Privatpersonen nur in vier Ländern ein noch größeres Vermögen: in den USA (94,2 Billionen US-Dollar), China (23,8 Billionen Dollar), Japan (17,66 Billionen Dollar) und Großbritannien (9,7 Billionen Dollar).

„Der Anstieg ist zum einen auf die starke Entwicklung des DAX zurückzuführen, zum anderen auf das erfolgreiche volkswirtschaftliche Jahr 2019 mit einem Zuwachs des Brutto­inlandprodukts zum zehnten Mal in Folge“, sagt Zakrzewski. Die Autorin verweist darauf, dass rund 40 Prozent des Privatvermögens hierzulande noch in Spar­einlagen oder Bargeld investiert sind. Das sind zehn Prozent mehr als der Durchschnitt in Westeuropa.

Corona-Krise setzt Vermögensverwalter unter Druck

Infolge der Corona-Krise musste der Ausblick für die kommenden Jahre nach unten korrigiert werden. Das Vermögen der Deutschen werde im besten Fall bis 2024 voraussichtlich um 4,2 Prozentpunkte pro Jahr auf 9,5 Billionen US-Dollar wachsen, prognostiziert Autorin Zakrzewski. Bei einer langsamen Erholung der Wirtschaft sei mit einem maximalen Wachstum von 3,4 Prozentpunkten pro Jahr, im schlimmsten Fall nur mit 2,5 Prozentpunkten zu rechnen.

Vermögensverwalter sehen sich nach Ansicht der Expertin einer neuen Situation gegenüber: profitierten sie jahrelang vom Bullenmarkt, müssten sie jetzt schwierige Entscheidungen treffen, um profitabel zu bleiben. Die Corona-Krise könne den Druck auf die Profitabilität der Vermögensverwalter so stark erhöhen wie seit der Finanz­krise 2008 nicht mehr, gibt Zakrewski zu bedenken. Sie stünden vor der Herausforderung, ihr Geschäft mit deutlich sinkenden Margen voranzutreiben.

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Hintergrundinfo: Mit dem Global Wealth Report untersucht die Boston Consulting Group jährlich die weltweite Entwicklung privater Finanzvermögen und bezieht Vermögenswerte in Bargeld, Aktien, Wertpapieren und Fonds in die Berech­nungen mit ein. Nicht hinzugerechnet wurden hingegen Besitz in Immobilien und Goldbarren. Die Analyse umfasst aktuell 97 Märkte, auf die zusammen 98 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts entfallen, und berücksichtigt Daten von mehr als 150 Vermögensverwaltern. Die diesjährige Studie ist die 20. Ausgabe.

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