Ab dem 1. Januar 2021 sind Krankenkassen aufgrund des im April 2020 verabschiedeten Patientendaten-Schutzgesetzes (PDSG) verpflichtet, ihren Versicherten eine elektronische Patientenakte (ePA) anzubieten. Mit der digitalen Akte stehen zukünftig ausgewählte Daten, also die Gesundheitsinformationen des Versicherten wie zum Beispiel Medikamentenliste, Vorerkrankungen und frühere Behandlungen, schnell und ärzteübergreifend zur Verfügung. Nicht nur Krankenkassen sondern auch andere Versicherungsbereiche befinden sich dank Apps, Help-Portalen und digitalen Services im Umbruch.

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ForgeRock, Plattformanbieter für digitales Identitätsmanagement, hat deshalb gemeinsam mit YouGov Deutschland Beschäftigte in der Versicherungsbranche befragt wie weit die Digitalisierung ihres Versicherungsunternehmens fortgeschritten ist. Konkret ging es außerdem um disruptive Angebote wie die ePA und die Vorbereitung auf deren Implementierung.

Datenschutz und IT-Sicherheit die beiden wichtigsten Themenfelder

Wie die Umfrage zeigte, gab die Mehrheit der Befragten an, die eigene Digitalisierungsstrategie teilweise bereits umgesetzt zu haben: Mehr als zwei Drittel bieten ihren Kunden demnach einen Online-Zugang zu den jeweiligen Versicherungsprodukten. Knapp über die Hälfte stellt ein digitales Self-Service-Portal zur Verfügung, indem sämtliche Kundeninformationen abgewickelt werden können. Nur drei Prozent haben laut Umfrage mit der Digitalisierung in ihrem Unternehmen noch gar nicht begonnen.

Die Zufriedenheit hinsichtlich der Umsetzung der Digitalisierung variierte allerdings stark zwischen den Themenbereichen. Die Benutzererfahrung, Integration von Lieferanten und Dritten sowie die Art und Weise wie technische Neuerungen (z.B. Cloud und KI) eingesetzt werden, sind Themen mit denen Beschäftige in der Branche größtenteils eher nicht zufrieden sind. Mit Datenschutz und IT-Sicherheit – den nach eigener Einschätzung der Befragten wichtigsten Themen – ist die Mehrheit „eher zufrieden“ (83 Prozent) oder sogar „sehr zufrieden“ (78 Prozent).

In der Studie wurden außerdem speziell die Angebote für Kunden untersucht: Nur ein Drittel der Befragten gab dabei an, dass ihre Versicherung einen 360-Grad-Kundenblick über sämtliche Marken, Abteilungen und Produkte anbietet. Dies stellt ein klares Versäumnis vieler Versicherungen dar, denn knapp drei Viertel der Befragten, die solch einen 360-Grad-Blick bereits verwenden, erwarten, dass sie dadurch kundenspezifischere Angebote für ihre Versicherten bereitstellen können.

Mehrheit befürwortet ePA, aber nur jede zweite Versicherung ist vorbereitet

Obwohl die ePA in der Vergangenheit kritisiert wurde und insbesondere aufgrund der Datenschutzbestimmungen weiterhin unter Druck steht, gab es unter den Befragten eine große Fürsprache für deren Einführung: 71 Prozent gaben an, dass sie die Einführung der ePA für „eher“ oder sogar „sehr gut“ halten. Trotz der allgemeinen Unterstützung für mobile eHealth-Dienste, wie der ePA, glauben tendenziell über die Hälfte der Befragten, die in einer gesetzlichen Versicherung arbeiten, dass ihr Versicherungsunternehmen auf die Implementierung aktuell nicht vorbereitet ist. Denn eine Umsetzung der ePA kann nur mit einem entsprechenden Datenschutz und einer modernen Identitätsplattform gelingen.

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Mobile eHealth-Services sollen generell dazu dienen, die Qualität des Gesundheitswesens, die Sicherheit der Patienten und die Effizienz zu verbessern. Damit die Implementierung gelingt, muss aber sichergestellt werden, dass auch in diesem Bereich höchste Sicherheitsstandards eingehalten werden und alle gesetzlichen Regelungen berücksichtigt und umgesetzt sind.

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