Mit der Allianz Gruppe und der Wüstenrot-Württembergischen müssen aktuell zwei große Versicherungs- und Finanzkonzerne ihr Gewinnziel kassieren. Beide berufen sich erwartungsgemäß auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie.

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Unsicherheiten erschweren Prognose

Die Allianz gab am Donnerstag per Pressetext bekannt, ihr Gewinnziel korrigieren zu müssen. Der Vorstand gehe „aus heutiger Sicht nicht davon aus, dass die Allianz Gruppe den Zielbereich für das operative Geschäft erreichen kann“, heißt es in dem Statement. Der Versicherer hatte für 2020 einen operativen Gewinn in Höhe von 12 Milliarden Euro ins Auge gefasst: plus oder minus 500 Millionen Euro.

Grund für die Korrektur seien die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und die inzwischen aktualisierten Planzahlen. So deutet sich bereits an, dass der Versicherer in den ersten drei Monaten 2020 weniger als im Vorjahr erlöst hat. Auf Basis der vorläufigen Ergebnisse erwartet die Allianz Gruppe für das erste Quartal 2020 ein operatives Ergebnis von 2,3 Milliarden Euro (Q1 2019: 3,0 Milliarden) und einen Überschuss von 1,4 Milliarden Euro (Q1 2019: 2,0 Milliarden Euro).

Ein neues Gewinnziel für das laufende Geschäftsjahr wollen die Münchener erst nach einer Revision des Finanzplans verkünden. Dennoch dürfen die Anleger auf ordentlich Dividende hoffen, wenn die Allianz am Mittwoch zur digitalen Hauptversammlung bittet. Die Anleger sollen 9,20 Euro je Aktie erhalten. Die Aktionäre straften das korrigierte Gewinnziel ab: Das Wertpapier der Allianz gehört mit einem Minus von 2,8 Prozent zu den Verlierern des Montags.

Wüstenrot und Württembergische sieht ebenfalls rot

Auch die Wüstenrot und Württembergische muss ihr Ergebnis korrigieren. "Die W&W AG erwartet jetzt ein Konzernergebnis unterhalb des mittelfristigen Zielkorridors von 220 bis 250 Millionen Euro. Aufgrund der aktuellen Unsicherheiten an den Märkten und in der Konjunktur lässt sich derzeit keine verlässliche und seriöse Prognose für das Geschäftsjahr 2020 abgeben", heißt es am Montag in einem Pressetext des Versicherers.

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Operativ sei das erste Quartal zwar erfolgreich verlaufen, berichtet der Versicherer: mit dem Neugeschäft sein man folglich zufrieden. Aber "insbesondere bilanzielle Auswirkungen der volatilen Kapitalmärkte sowie bereits verbuchte Sondereffekte aus der Coronavirus-Pandemie" würden das Ergebnis belasten. Der Quartalsbericht wird am 15. Mai 2020 veröffentlicht. Auch die Aktie des Finanzdienstleisters verlor am Montag deutlich. Die Stuttgarter sind im S-Dax für 70 kleinere Unternehmen notiert.

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