Voraussehbar liegt die wichtige Betriebshaftpflicht-Versicherung auf Rang eins als verbreitetste Versicherung: 90 Prozent aller befragten KMU geben mittlerweile an (gegenüber 88 Prozent vom Vorjahr), sich mit Hilfe einer Haftpflicht gegen die Schadensansprüche Dritter zu schützen. Laut Gothaer folgt erst weit dahinter – mit 56 Prozent der Unternehmen – die betriebliche Gebäudeversicherung. Auf Rang drei der meistverbreiteten Versicherungen in KMU-Unternehmen rangiert die Elektronik-Versicherung mit 27 Prozent Nennungen.

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Kaum Cyber-Versicherungsschutz – es drohen hohe Kosten

Und die Cyber-Versicherung? Obwohl die Anbieter große Hoffnungen in diese Produktsparte legen und immer neue Produkte auf den Markt bringen, haben erneut – wie schon im Vorjahr – nur 13 Prozent der KMU eine solche Versicherung. Und das trotz Rekordwert für die Furcht vor Hackerangriffen bei den Unternehmen. Ein solcher Widerspruch provoziert auch Frank Huy, den Leiter Haftpflicht und Financial Lines der Gothaer, zu mahnenden Worten.

Denn der Versicherungsexperte warnt: „Auch bei kleinen Firmen – sei es der Friseurmeister, die Medienagentur oder der Gas- und Wasserinstallateur – können zum Beispiel Anhänge von Phishing-E-Mails große Schäden anrichten, kann Schadsoftware Kundendaten verschlüsseln oder den Betrieb zum Erliegen bringen. Die Kosten für die Datenwiederherstellung, für den Hardwareaustausch und für die professionelle Unterstützung von IT-Experten können auch bei KMU in die Zehntausende Euro gehen.“

Europool beobachtet vermehrte Cyberkriminalität

Zumal gerade in Zeiten der Corona-Pandemie ein neues Bedrohungsszenario herrscht. Denn mit Europol stellt die Strafverfolgungsbehörde der Europäischen Union aktuell vermehrt Aktivitäten von Cyber-Kriminellen fest – diese versuchen, Schwachstellen insbesondere der Heimnetzwerke im Homeoffice für ihre Delikte zu nutzen. Aus diesem Grund sollten zum einen auch kleine und mittelständische Unternehmen Cyber-Wohlverhaltensregeln für das Homeoffice an die Mitarbeiter ausgeben (der Versicherungsbote berichtete). Zum anderen aber sollte die realistische Furcht vor Hackerangriffen auch endlich Anlass sein, über den Abschluss einer Cyberversicherung nachzudenken.

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Hintergrund: Bei der „KMU Studie 2020“ im Auftrag der Gothaer handelt es sich um eine Online-Umfrage – 1.002 Personen in kleinen und mittelständischen Unternehmen wurden hierfür befragt. Durchgeführt wurde die Studie durch das Marktforschungsinstitut Heute und Morgen. Die Befragten sind Mitglieder des Onlinepanels der „data field Feldservice GmbH“ – laut Angabe der Studienmacher handelt es sich um Personen, die in den jeweiligen Unternehmen für das Thema Versicherungen (mit-) verantwortlich sind. Eine Presseerklärung mit ausgewählten Ergebnissen ist auf der Webseite des Versicherers verfügbar.

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