Die Finanzreserven der Deutschen Rentenversicherung sind zum Jahresende 2019 auf einen Rekordwert geklettert. Rund 40,5 Milliarden Euro betrug sie nach vorläufigen Ergebnissen, während sie zum Ende des Vorjahres noch auf 38,2 Milliarden Euro summierte. Das berichtet am Mittwoch die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Die Summe entspreche - wie im Vorjahr - 1,79 monatlichen Ausgaben.

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"Die positive Entwicklung bei den Beitragseinnahmen ist darauf zurückzuführen, dass die Löhne deutlich gestiegen sind und gleichzeitig die Beschäftigung zugenommen hat“, sagte Gundula Roßbach, Chefin der Deutschen Rentenversicherung (DRV), gegenüber dpa. Demnach seien die Einnahmen der gesetzlichen Rentenversicherung aus den Beitragszahlungen der Erwerbstätigen auf 222 Milliarden Euro gestiegen: ein Plus von 4,5 Prozent.

Gesetzlich vorgeschriebene Reserve

Die Nachhaltigkeitsrücklage der Rentenversicherung muss zwischen dem 0,2-Fachen und dem 1,5-Fachen der Durchschnittsausgaben der DRV in einem Kalendermonat liegen. Damit soll einerseits garantiert werden, dass die Rentenkasse ausreichend Geld hat, wenn Sonderausgaben anfallen oder die Einnahmen nicht wie gewünscht sprudeln. Andererseits darf die Rentenkasse auch nicht zu viel Kapital anhäufen – wird der Wert überschritten, muss sie Rücklagen abbauen.

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In den kommenden Jahren wird die Rücklage planmäßig abgeschmolzen. Grund ist auch die doppelte Haltelinie der Großen Koalition: Bis 2024 soll der Beitrag zur Rentenkasse stabil bei 18,6 Prozent bleiben, während das Rentenniveau - stark vereinfacht das Verhältnis der Renten zu den aktuell gezahlten Löhnen - nicht unter 48 Prozent fallen soll. Weil immer mehr Seniorinnen und Senioren in Rente gehen, muss auf diese Reserven zurückgegriffen werden.

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